Das Beste aus zwei Welten
Cayenne E-hybrid und 911 GT3 RS: wie Porsche die Marke immer weiter aufspreizt, ohne seine Identität zu verlieren.
Die ersten Fahreindrücke auf der Rennstrecke? Faszinierend, wie dermotor über 8000U/min klingt, wie er kreischt, wie er am Gas hängt. Das Doppelkupplungsgetriebe werden Puristen diskutieren, aber es ist schlicht und ergreifend schneller. Die Bremsen greifen brachial ein, die Lenkpräzision ist unfassbar. Die Rückmeldungen des Autos sind direkt und prompt – ohne elektronischen Kokon. Ein purer 911er, 0 auf 100 km/h: 3,2 Sekunden.
Ökologisches Denken wird bei Porsche genauso thematisiert. Den neuen Cayenne E-hybrid schickt man als Erkennungsmerkmal mit acidgrünen Bremssätteln ins Umweltrennen. Die stechen ins Auge. So wie die gesteigerten Leistungsdaten. Der 3-Liter-turbobenziner liefert 340 PS, der E-motor stolze 136 (Systemleistung 462 PS). Damit bewegt man den 2,3-TonnenSUV mit einem maximalen Drehmoment von 700 Newtonmetern in fünf Sekunden von null auf 100. Die rein elektrische Reichweite gibt daswerk mit bis zu 44 Kilometern an. Im Test – gefahren mit gefühlvollem Gasfuß – war aber nach 36 Kilometern Schluss. Auch beim Verbrauch wird man die Werksangaben wohl nur schwer erreichen. Die „3,2 bis 3,4 Liter auf 100 Kilometer“sind trotz voller Akkus und Energierückgewinnung praxisfremd. Natürlich geht es auch mit null Litern. Dafür braucht man aber viel Zeit. Das Aufladen mit 230-Volt-kabeln dauert gut sieben Stunden.
Was den E-hybrid u. a. noch auszeichnet: verbesserte Kraftübertragung (Tiptronic S mit acht Gängen), Booster, Standheizung, neue Komfortsysteme (Head-up-display, Massagesitze) und vier Fahrmodi.
Didi Hubmann, Sigi Palz