Wir wissen, wodu bist. Wirir wissen, wodu warst. Wirr wissen mehr oder weniger,er, worüber du nachdenkst..
gationsgeräte, Kundenkarten, Apps, die sportliche Aktivitäten, Bus- und Zugfahrten, Lieblingslieder und Einkaufsverhalten aufzeichnen: Überall wuchern Daten wie Unkraut.
Der technologische Fortschritt fräst sich in der Kampfuniform einer digitalen Revolution durch sämtliche Nischen unserer Gesellschaften und Volkswirtschaften. Kriminelle Auswüchse inklusive. 87 Millionen Opfer soll es zuletzt durch den Missbrauch von Facebookdaten durch die britische Analysefirma Cambridge Analytica gegeben haben. Bis zu 445 Milliarden Dollar Verlust haben laut World Economic Forum Cyberattacken allein 2016 verursacht. Das alles speist am Eingang zur Ära des „Internets der Dinge“, wenn Autos und Ampeln untereinander und der Kühlschrank und die Kaffeemaschine selbstständig mit dem Supermarkt kommunizieren, die allgemeine Angst vor einem Kontrollverlust.
ab kommendem Freitag nach zweijähriger – vielerorts von gemütlicheruntätigkeit geprägter – Übergangsphase endgültig in Kraft tretenden Datenschutz-grundverordnung hat die Politik jetzt Spielregeln für den Datenverkehr aufgestellt. „Denn die Daten sind nicht das Problem“, differenziert der in Oxford lehrende österreichische Datenexperte Viktor Mayer-schönberger: „Es ist die Anwendung der Daten.“Erst dadurch werden Menschen zu gläsernen Konsumenten, Unternehmen zu Lieferanten einer globalen Plattformökonomie, die Daten selbst zu einer Weltwährung, deren Wechselkurs kontinuierlich steigt.
Es scheint, als würde uns da ein artifizielles Phänomen nicht nur über den Kopf wachsen, sondern es – hochgezüchtet zu komplexen Algorithmen – auch das Kommando über unseren Alltag übernehmen. Das alles erinnert an Goethes „Zauberlehrling“– die finale Verzweiflung inklusive:
„Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los.
In die Ecke, Besen, Besen!“