Irisblüte im Ennstal
„Abgespeckte Deutschklassen fix“, 18. 5.
Bei der Einführung der Deutschklassen liegt wie immer der Teufel im Detail. Wie sieht es in Schulen aus, in denen die „Restklasse“nur mehr aus fünf bis sechs Kindern besteht? Das gibt es nicht nur in Wien, das findet man auch in großer Zahl in Graz. Werden diese Schülerinnen dann nach dem normalen Lehrplan unterrichtet, während die Deutschklassen Deutsch lernen und dann, nachdem sie gerade die Sprache gelernt haben, nach vier oder fünf Monaten das nachlernen in nur drei Monaten, was die anderen Schülerinnen in längerer Zeit gelernt haben?
Wie durchdacht die gesamte Maßnahme ist und welche Mittel man bereit ist zu investieren, wird darüber entscheiden, ob Deutschförderklassen zum Super-gau oder zum Erfolg führen können.
Klaus Höllbacher, Graz
Herausfordernd
Die Aufregung der Oppositionsparteien um die Deutschkurse verstehe ich nicht. Wenn Sie oder ich eine Fremdsprache lernen möchten, besuchen wir auch einen Kurs und glauben nicht, dass wir die Sprache einfach beim Zuhören lernen. Grammatik, Doppelbedeutungen, Dialektfärbung sind im Deutschen doch herausfordernd, wie ich beim Deutschlernen mit einem erwachsenen Flüchtling erlebe.
Dass dann auch ausprobiert und vertieft werden kann, was man im Kurs gelernt hat, dazu braucht es Kontaktmöglichkeiten mit Menschen, deren Muttersprache ich lernen will. Diesen Kontakt muss nicht nur die Schule herstellen, Kinderspielund Sportgruppen, das Gespräch mit den Nachbarn, Vermeidung von Gettoisie- rung. Wer weiß, wie viele Verhaltensprobleme davon herrühren, dass ein Kind in einemunterricht sitzt, von dem es nichts versteht? Hermenegilde
Heubrandner, MA, Graz
Verkehrskonzept fehlt
„Trotz Expertenrat: Politik sagt Nein zur Citymaut“, 18. 5.
Weiterhin hohe Feinstaubbelastung in Graz, weil trotz Experten-studie die Autolobby um Bürgermeister Nagl noch mehr Autos in die Stadt holen will. Das Argument, diese gehe zurück, ist lächerlich, da sie immer noch gesundheitsschädigend hoch ist. Ein schlüssiges, nachhaltiges Verkehrskonzept, das auch Verantwortung für nachfolgende Generationen in einer lebenswerten Grazerumwelt übernimmt, ist mangels politischen Willens und Sachkompetenz nirgends in Sicht. Man agiert nur in Wahlperioden. STD Heinz R. Gallist, Graz Früher als sonst blühen heuer im Ennstal schon die Irisfelder vor der malerischen Kulisse des Grimming.
Vielen Dank an Leserreporterin Maria Kowatsch aus Irdning. Schicken auch Sie Ihr Foto an reporter@ kleinezeitung.at!
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Wenn der Fpö-generalsekretär gewissen Parteifunktionären rät, „das Gehirn einzuschalten“, geht es ihm offenkundig nicht um die Gesinnung dieser Herrschaften, sondern darum, die sattsam bekannte Gesinnung tunlichst bei sich zu behalten.
Mag. Gerhard Schröpfer, Graz
Die SPÖ wünscht sich mehr Idealisten, haben sie überhaupt noch welche? Im Duden steht unter Idealismus: „Streben nach Verwirklichung von Idealen“. Das Ideal von einst in der SPÖ ist Vergangenheit, die Funktionäre haben ihre Partei zur Wohlfühlpartei aufgerüstet, das Alltägliche für die Bürger zu wenig gelebt wie die Zukunftsgedanken. Josef Kriegl, Graz