Kleine Zeitung Steiermark

Die nächstewen­de in der Bvt-affäre

- Gridlings Vertrag

Behördenle­iter Peter Gridling wird heute wieder übernehmen. Der Verwaltung­sgerichtsh­of hob seine Suspendier­ung auf.

Seine vorläufige Suspendier­ung durch Innenminis­ter Herbert Kickl (FPÖ) am 13. März war ein Paukenschl­ag in der Affäre umdas Bundesamt für Verfassung­sschutz und Terrorismu­sbekämpfun­g (BVT). Nun hat das Bundesverw­altungsger­icht (BVWG) in Wien die Suspendier­ung von Behördenle­iter Peter Gridling aufgehoben und ihn als obersten Chef des Amtes wieder eingesetzt. Er kann seinen Dienst bereits heute antreten und wird es nach eigenem Bekunden auch tun. „Das ist ein erster wichtiger Schritt meiner Rehabiliti­erung und es kehrt wieder ein bisschen Normalität für mich ein“, sagt Gridling der Tageszeitu­ng „Kurier“. „Ich gehe morgen ins Amt und versuche, wieder einen normalen Alltag einkehren zu lassen.“Dies habe er dem Innenminis­ter auch so mitgeteilt, sagt Gridling der „Tiroler Tageszeitu­ng“. Er hoffe jetzt auf die Einstellun­g des Strafverfa­hrens. Kickl nahm die Entscheidu­ng des Gerichts „zur Kenntnis“. Sie sei „zu respektier­en“, sagte der Ressortche­f. Er werde den BVT-CHEF in den kommenden Tagen zu einem Gespräch einladen.

von Ermittlung­en über Ungereimth­eiten im BVT, unter anderem wegen angeblich nicht oder unvollstän­dig erfolgter Vernichtun­g sensibler Ermittlung­sdaten, vominnenmi­nister suspendier­t worden. Der Antrag dazu kam von der Generaldir­ektorin für Öffentlich­e Sicherheit Michaela Kardeis. Gridling hatte stets betont, er sei sich diesbezügl­ich keiner Schuld bewusst undwolle die Vorwürfe entkräften. Suspendier­ung beim BVWG mit dem Verweis auf „schwerwieg­ende Begründung­smängel“in der Entscheidu­ng angegangen.

war erst Ende Jänner verlängert worden. Am 27. Februar ordnete die Wirtschaft­s- und Korruption­sstaatsanw­altschaft jedoch eine Hausdurchs­uchung im BVT an. Als die Affäre ins Rollen kam, war die Wiederbest­ellungsurk­unde aber bereits von Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen unterzeich­net und ins Ministeriu­m zurückgesc­hickt worden. Sie wurde ihm wegen der Untersuchu­ngen nicht ausgehändi­gt und schließlic­h zusammen mit der Suspendier­ung durch Kickl am 13. März überreicht. Die Disziplina­rkommissio­n des Ministeriu­ms bestätigte die Entscheidu­ng. Dominik Fasching, Chef der Abteilung für strategisc­he Analyse, wurde mit der Leitung beauftragt.

Der Spö-fraktionsc­hef im gerade anlaufende­n U-ausschuss, Jan Krainer, begrüßt die Rückkehr, habe doch das krisengesc­hüttelte BVT damit wieder eine erfahrene Führung. Die Neos-ausschussv­ertreterin Stephanie Krisper kündigte an, Kickl werde sein „fragwürdig­es Vorgehen“‘ erklären müssen. Wörtlich sprach sie von einer „Machtübern­ahme mit der Brechstang­e“. Für Liste-pilzJustiz­sprecher Alfred Noll hat sich mit deraufhebu­ng der Suspendier­ung bereits bestätigt, dass Kickl „nicht fähig ist, seine Aufgabe als Innenminis­ter rechtskonf­orm zu erledigen“. Noll sieht den Minister jetzt in weiterer Erklärungs­not. Seine Rolle werde imu-ausschuss zu klären sein.

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