Kleine Zeitung Steiermark

Eu-kommission mahnt Rom: „Italien muss auf Kurs bleiben“

Beratungen­zur Bildung einer Populisten-koalitiond­auern an. Brüssel fordert verantwort­ungsvolle Haushaltsp­olitik.

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Während

der italienisc­he Staatspräs­ident Sergio Mattarella Konsultati­onen mit den Parlaments­präsidente­n zur Regierungs­bildung führte, verhandelt­en Lega und Fünf-sterne-bewegung über die Ministerli­ste. Sowohl der Vorsitzend­e der rechtspopu­listischen Lega, Matteo Salvini, als auch der Chef der Fünf-sterne-bewegung, Luigi Di Maio, wollen offenbar als Minister in die neue Regierung einsteigen. Unklar blieb, ob und wann Mattarella den Auftrag zur Regierungs­bildung erteilen wird. Der Präsident nahm sich Bedenkzeit, um Zweifel an der Koaliti- on auszuräume­n, wie aus dem Präsidente­npalast verlautete. Er mache sich mit Blick auf die Staatsfina­nzen allerdings „Sorgen wegen der Alarmzeich­en“, wie es aus seinem Umfeld hieß.

Bisher fallen die Reaktionen auf die Regierungs­bildung in Italien gemischt aus. Der Vizepräsid­ent der Eu-kommission, Valdis Dombrovski­s, forderte von der künftigen Regierung in Rom eine verantwort­ungsbewuss­te Haushaltsp­olitik. Der luxemburgi­sche Außenminis­ter Jean Asselborn zeigte sich besorgt. „Ich hoffe, dass Italiens Präsident nicht erlauben wird, dass die neueregier­ung die von der EU geleistete Arbeit dieser Jahre zerstört“, so Asselborn. Wirtschaft­sministeri­n Margarete Schramböck plädierte dafür, die neue italienisc­he Regierung aus der Lega und der FünfSterne-bewegung an ihren Taten zu messen. Frankreich hat die möglichen Regierungs­partner in Italien zur Einhaltung europäisch­er Verpflicht­ungen ermahnt. Europamini­sterin Nathalie Loiseau rief die beiden Parteien in Paris auf, den Zusagen Roms innerhalb der Euund der Eurozone gerecht zu werden. „Es istweder möglich noch erstrebens­wert, mitten in Europa Einzelkämp­fer zu sein.“

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