Landete auf Hunde-konto
merkt. Man diagnostizierte massive Organisationsmängel in Buchhaltung und Kassenführung, beiausgaben und Einnahmen, im Amt und in der Politik.
Kurios: Die Pensionsbeiträge des Ortschefs waren unter anderem bei Einnahmen aus der Hundeabgabe verbucht. Die eigentliche Hundeabgabe hob die Gemeinde zwar ein, sie soll dabei aber mitunter „vergessen“haben, die Abgabe zu reduzieren, obwohl dietierhalter Hundekurse nachweisen konnten.
Jedoch ließ sich nicht ganz aufklären, wem diverse vom Amt verwahrte Geldkuverts gehören. Rätselhaft blieb bisher außerdem, was es mit einem verwahrten Sparbuch mit der Bezeichnung „Trinkgeld“genau auf sich hat.
Für Gemeindehaushalt und Steuerzahler schwerwiegender sind freilich die Defizite in puncto Abgaben und Steuern. So musste St. Michael nach „Besuch“der Finanz 2015 Steuern nachzahlen: knapp 62.000 Euro. Bei einer Folgeprüfung der Finanz stellte sich heraus, dass diese Nachzahlung irrtümlich WALENTA doppelt überwiesenworden ist. Die Kommunalsteuer hingegen soll nicht konsequent eingemahntworden sein. Es sei denn, die Einnahmen wurden an falscher Stelle budgetiert.
Das Mahnwesen war – wie von der Opposition befürchtet und der Bezirkshauptmannschaft Leoben kritisiert – bes- tenfalls zahnlos. Es tauchten offene Forderungen bis ins Jahr 2002 zurückliegend auf. Nicht selten fehlte eine Übersicht über die tatsächlichen Rückstände. Dann wieder sprang die Gemeinde nach Jahren für Ausfälle ein, obwohl diese durch Mahnungen wohl hätten verhindert werden können.
In den Bereichen Abwasser und Wasser wurden erst 2017 die Zähler und Zahler, die Vorschreibungen und Gebühren auf den letzten Stand gebracht.
Folgen: St. Michael hat drei Monate für die Stellungnahme Zeit. Im Hintergrund werden die Empfehlungen bereits umgesetzt. Keinwunder, denn die vorgelegte Finanzplanung bis 2020 bewertete das Land als „nicht nachvollziehbar“.