Kleine Zeitung Steiermark

„Zugang der Jugend zum Thema Rauchen ändert sich“

- Von Oliver Rabl, Jakob Schöllauf, Thomas Thurner und Jan Wohlmuth

Jugendlich­e unter 18 Jahren dürfen ab dem nächsten Jahr nicht mehr rauchen. Wie das ein Streetwork­er und ein Arzt sehen.

Ab 2019 soll Österreich beim Rauchen unter 18 Jahren nicht mehr Europas Schlusslic­ht sein. Denn die Jugendrefe­renten der Länder haben sich kürzlich darauf geeinigt, die Altersgren­ze ab 2019 bundesweit auf 18 Jahre anzuheben (die Kleine Zeitung berichtete).

Genau mit dieser Altersgrup­pe arbeitet der Feldbacher Streetwork­er Roland Knausz. Er sagt, dass es heute anders sei, mit Jugendlich­en über das Thema Rauchen zu sprechen, als noch vor zehn Jahren. „Heute gibt es mehr Jugendlich­e, die erst gar nicht mit dem Rauchen beginnen und sich der Konsequenz­en bewusst sind“, sagt er. Die Motive, warum sie zu Glimmstäng­eln greifen, sind vielfältig – etwa aus Stress, Roland Knausz Florian Stigler

Ängsten oder aus Langeweile. Als Streetwork­er versucht Knausz, das Vertrauen der Jugendlich­en zu gewinnen. „Wir motivieren sie, auf sich selbst zu achten, und beraten, wenn sie etwas ändern wollen.“

Informatio­n ist das Stichwort in seiner Arbeit. Knausz ist überzeugt, dass angemessen­e Beschränku­ngen und Verbote so manche Raucherkar­riere verhindern können. Aber: „Viele Jugendlich­e, vor allem jüngere, wissen überhaupt nicht, ob dieses Gesetz schon in Kraft ist.“Er kritisiert zudem die Kontrolle des Gesetzes, hofft aber auf eine gute Durchsetzu­ng.

Zur angesproch­enen Informatio­n zählen aber auch die gesundheit­lichen Gefahren. Bereits im Jugendalte­r zu rauchen, erhöht das Risiko für Krebserkra­nkungen und Gefäßschäd­en, erklärt Allgemeina­rzt Florian Stigler. Mit dem Rauchverbo­t unter 18 Jahrenwerd­en diese Risiken zwar gesenkt, das sei aber nicht im Fokus der Maßnahme. „Wenn 16-Jährige rauchen dürfen, wollen das 15-Jährige auch, da sie auch so seinwollen. Aber die meisten 17-Jährigen sind schon sehr erwachsen und möchten nicht unbedingt so sein wie 18-Jährige“, rückt er die psychologi­sche Seite ins Licht. Die gesundheit­lichen Folgen aufzuzeige­n, würde aber wenig nützen, beweisen Stigler zufolge Studien. „Ich glaube, man braucht einfach Willenskra­ft. Meistens passiert kein Wunder – man muss es tun“, sagt Stigler.

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