Ehrwürdige Hochzeitsbräuche
Imwonnemonat Mai dreht sich ja gerade alles ums Ja-sagen. Doch kennen Sie noch Brautstehlen, Brauttanz und Co.?
Wenn sich im Frühjahr die Natur entfaltet, erblüht auch die menschliche Gefühlswelt jedes Jahr aufs Neue. Der Mai erfreut sich also nicht von ungefähr seiner besonderen Bedeutung als begehrtester Monat, wenn es darum geht, sich zu trauen und den Bund der Ehe einzugehen. Während über längere Zeit das Heiraten als unmodern und überholt galt, liegt es heute wieder im Trend. Ebenso beliebt ist es, altes oder neues Hochzeitsbrauchtum am „schönsten Tag im Leben“erlebbar zu machen.
Früher war es die Braut, die an jenem Tag in besonderer Weise gefordert wurde: Vom Brautaufwecken über den Brauttanz bis hin zum Brautstehlen sind uns zahlreiche überlieferte Bräuche bekannt. Doch wie sich die Zeiten ändern, so ändern sich auch die Traditionen. Wieso soll denn nicht auch der Bräutigam frühmorgens von Familienmitgliedern und Freunden mit kräftigem Böllerknallen und Musik geweckt werden? Und kurz vor Mitternacht kann ja auch dem Bräutigam der Genuss zuteil- werden, mit allen anwesenden Frauen den althergebrachten Ehrentanz zu begehen.
Mann und Frau in einer zeitgemäßen Gleichstellung, von Anfang an in ehelicher Ausgeglichenheit. Es ist egal, wer beim Anschneiden der Torte
die Hand oben hat und dementsprechend auch im gemeinsamen Leben den Ton angibt. Wichtig ist bei derhochzeit nur eines: Nämlich dass Braut und Bräutigam, nachdem sie gestohlen wurden, auch gesucht und wiedergefunden werden.