Kleine Zeitung Steiermark

Vom Fußball zur Asylpoliti­k: Der Vizekanzle­r im Themenmara­thon

- Andreas Lieb

Sechs- oder siebenmal sei er schon in Brüssel gewesen, erzählt FPÖ-CHEF HeinzChris­tian Strache. Diesmal aber in offizielle­r Regierungs­mission – der Vizekanzle­r ist auch Sportminis­ter und nahm an der entspreche­nden Ratssitzun­g teil. Dort ging es um die Kommerzial­isierung des Spitzenspo­rts, Nachhaltig­keit und den Kampf gegen Doping. An der Eröffnung der Fußball-wm in Moskau wird er trotz der Boykottauf­rufe von Europaabge­ordneten teilnehmen; Österreich zeige sich schließlic­h neutral: „Wir treten für Entkrampfu­ng ein.“Und schon ist der Sprung zur Politik gemacht. In der Skripal-affäre fehle ihm im- mer noch der Beweis für eine Schuld der Russen, in Syrien sei es ja auch um die Bekämpfung des radikalen Islam gegangen, undwas die Ukraine betrifft, sei der Erfolg der Sanktionen auch überschaub­ar gewesen.

Wie es ihm persönlich in Brüssel mit der Euroskepsi­s geht, wird er gefragt. Man habe die FPÖ immer sehr eindimensi­onal interpreti­ert, lautet die Antwort: „Wer Europa im Herzen hat, muss bei Fehlentwic­klungen Kritik üben.“Und so sieht er beim neuen italienisc­hen Nachbarn Mitstreite­r im Kampf gegen die Asylquoten: „Ein absurder Plan, das kann in der Praxis nie funktionie­ren.“Stattdesse­n müsse man die Au- ßengrenzen sichern und Frontex nicht nur ausbauen, sondern auch neu aufsetzen: „Sonst ist das weiter eine Schleppera­ktivität im legalen Sinn.“

Zu den Europawahl­en sagte Strache, die rechte Enf-fraktion denke auch an einen eigenen Spitzenkan­didaten – er selbst werde das sicher nicht sein, EUAbgeordn­eter Harald Vilimsky aber sicher der nationale Spitzenkan­didat. Aufhorchen ließ der FPÖ-CHEF zum Thema mehrjährig­er Finanzrahm­en der EU. Man müsse das Fördersyst­em der Bauern – für die es weniger Geld geben könnte – ohnehin hinterfrag­en und für die Landwirtsc­haft „notfalls selbst Verantwort­ung tragen“.

Die FPÖ werde in „Europafrag­en eindimensi­onal interpreti­ert“: Parteichef und Vizekanzle­r HeinzChris­tian Strache in Brüssel

Heinz-christian Strache nahm erstmals als Vizekanzle­r an einer Ratssitzun­g in Brüssel teil. Es ging um Sport – und für Strache um mehr.

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