Wie man zu den eigenen Daten kommt
Was ändert sich bei Vereinen?
Mit der DSGVO hat jeder die Verantwortung über die eigenen Daten. Firmen müssen Auskunft geben und löschen.
Thema-team: Roman Vilgut und Klaus Höfler
Kzon, Google oder Facebook sind nur die Spitze des Eisbergs. Denn selbst kleine Webseiten nutzen Analysetools, die dabei helfen, den für sie richtigen Kunden zu finden oder herauszufinden, welcherkunde auf einen Link imnewsletter geklickt hat. Auch das kostenlose WLAN, das von Fast-food-lokalen, im Shopping-center oder auf Flughäfen angeboten wird, hat häufig den Zweck, Daten zu sammeln, und seien es nur EMail-adressen – oder (damit man einen Zugangscode per SMS erhält) die Mobilnummer.
Mit der ab Freitag geltenden Datenschutz-grundverordnung (DSGVO) wird es derartige Angeboteweiter geben – allerdings mit Anpassungen an die jeweiligen Nutzungsbedingungen bezüglich Transparenz und Widerrufsrecht. Denn mit der DSGVO sind die Bürger explizit „Besitzer“ihrer Daten. Sie haben ab jetzt die Kontrolle über die privaten Informationen und sind in weiterer Folge auch dafür verantwortlich. Das wird viele Bereiche im Alltag verändern. Ein Beispiel: Schon bisher haben Ärzte den Ordinationsbesuch mit der Krankenkasse abgerechnet. Dabei wurden Daten wiename, Adresse und zum Teil auch die Diagnose übermittelt. Aufgrund der DSGVO muss der Patient jetzt dieser Datenübermittlung explizit zustimmen. Tut er es nicht, muss er bar zahlen und sich selbst um die Rückerstattung kümmern.
Geschäftsalltag kommt das Recht auf Auskunft und das Recht, seine Daten löschen zu lassen, dazu. „Die größte Neuerung ist allerdings die Durchsetzung“, sagt Petra Leupold vomverein für Konsumenteninformation (VKI). Denn der Datenschutz sei in Österreich schon bisher streng geregelt gewesen. Nur die Strafen waren eher marginal. Mit den horrenden Bußgeldern der DSGVO haben Kunden nun ein Druckmittel gegenüber datenhungrigen Konzernen.
wissen, welche Daten eine Firma von ihm hat, sollte er das Unternehmen anschreiben und nachfragen. Binnen einesmonats muss eine Antwort kommen mit einer Kopie der Daten und Informationen über den Zweck der Verarbeitung sowie die Herkunft der Informationen. Sofern keine gesetzliche Aufbewahrungsfrist besteht, kannmandie Löschung der Daten verlangen.