Lauda: Billige Tickets sollen Flugzeuge füllen
Laudamotion bringt Städteflüge ab 9,99 Euro. 29 Destinationen werden ab Wien angeflogen.
Ein
Match um jeden Fluggast erwartet Niki Lauda demnächst in Wien. „Jetzt geht’s richtig los“, kündigte der Laudamotion-chef Kampfpreise für den Winterflugplan an. Für den hat das Unternehmen ab Wien dann acht statt bisher vier Flugzeuge für 29 Ziele zur Verfügung. Neben aktuell lancierten Lockangeboten um 9,99 Euro soll estickets ab 19,99 und 29,99 Euro geben. Ziel sei, die Flieger zu füllen. „Natürlich zahlt man da erst mal drauf“, räumt der Ex-rennfahrer ein.
Hinter den Ansagen stehe nicht die Preissteuerung der Ryanair, die derzeit 24,9 Prozent der Laudamotion-anteile hält, sondern ein neues Team von einem Dutzend Mitarbeitern in der Laudamotion. „Wir sind für alles Glück und Unglück selbst verantwortlich“, sagt Lauda über die Kooperation. Ryanair liefere jedoch das Know-how, „welche Preise du wann brauchst, um auf 95 Prozent Auslastung zu kommen“. Für die 75-Prozent-übernahme der Laudamotion durch Ryanair, die die Iren 45 Millionen Euro kostet und als Kapitalerhöhung in die Airline fließt, fehlt noch die Kartell-startfreigabe durch Brüssel. Lauda hofft auf grünes Licht binnen vier Wochen. Er hatte für Start- und Landerechte der insolventen Niki 50 Millionen gezahlt.
Der prominente Kapperlträger hat sich verpflichtet, drei Jahre im Unternehmen zu bleiben. Danach könne manweiterreden, sagte er zur Frage, ob Ryanair die Option auf eine Komplettübernahme habe.
Das Aufrüsten der Airlines – allein in Wien gehen neben Eurowings auch Wizz Air und demnächstvueling an den Start – führt bereits zu Piloten- und Flugzeugknappheit. Lauda zahlt Piloten mehr Gehalt plus Treueprämie. Leistungen, die Teil des Kollektivvertrags werden, der noch verhandelt wird. Von den 650 Mitarbeitern sind 500 in Österreich. Der Großteil der 19 von Lufthansa und Ryanair geleasten Maschinen startet jedoch ab Deutschland. Zürich musste wegen Flugzeugmangels gestrichen werden. Im Frühjahr 2019 sollen neun Jets dazukommen, wohl ebenfalls über Leasing. Denn Airbus und Boeing seien auf Jahre ausverkauft. Claudia Haase