„Polizeischutz“für den Datenschutz
Sie war erste Kommissariatsleiterin und ist jetzt Datenschutz-chefin.
In
ihrem Kalender dürfte der heutige Tag seit Längeremdick markiert sein. Der 25. Mai gilt in Sachen Datenschutz nämlich als „Tag X“: Heute tritt die europäische Datenschutzgrundverordnung in Kraft. Und Andrea Jelinek geht als rot-weiß-rote Gralshüterin dieser Sicherheitsbestimmungen durch, leitet sie doch seit 2014 die österreichische Datenschutzbehörde.
Andie Einrichtung kann sichwenden, wer sich – durch Geschäftspartner, Behörden, Nachbarn – in seinemrecht auf Datenschutz verletzt sieht. Jelineks Mitarbeiter nehmen sich derartiger Fälle an – umsie nach „Verhältnismäßigkeit“zu ahnden, wie Jelinek zuletzt nicht müde wurde, bipolare Befürchtungen zu entkräften, eswerde entweder „eh nur“verwarnt oder zu hart bestraft.
Jelineks juristische Abwägungs- und Beurteilungskraftwurdeimlaufe ihrer beruflichen Karriere in unterschiedlichen Einsatzgebieten geschärft. Noch während ihres Studiums war die Juristin Referentin im Forschungsförderungsfonds (FWF), später arbeitete sie im Generalsekretariat der Österreichischenrektorenkonferenz. Dannder Wechsel von derwissenschaft zur Sicherheit. Im Innenministerium kletterte die damals alleinerziehende Mutter einertochter die Karriereleiter ab 1993 zügig nach oben. Zunächst im Ministerium bis zur Leitung des Fremdenreferats, später bei der Polizei, wo sie 2003 der damalige Innenminister Ernst Strasser als erste Frau in der Geschichte der Bundespolizeidirektionwien zur Leiterin eines Kommissariats ernannte. 2010 übernahm die begeisterte Wanderin und Theaterliebhaberin die Leitung derwiener Fremdenpolizei, bevor 2014 der Sprung an die Spitze der Datenschutzbehörde erfolgte.