Kleine Zeitung Steiermark

Wirbel um „Aula“: Strache will sich bei Sampson entschuldi­gen

- Empört äußerte

Umstritten­e Publikatio­n „Aula“soll nicht mehr monatlich erscheinen. Steirische FPÖ trotzt Strache.

Beitrag der rechtsextr­emen Zeitschrif­t „Aula“sorgt für Empörung und Fpö-internen Wirbel. In einem Artikel über den SongContes­t-teilnehmer César Sampson wird dieser als „Orf-quotenmohr“bezeichnet. Der rassistisc­he Ausdruck ist auch den Fpö-nahen Eigentümer­n zu viel: „Das ist entsetzlic­h und darf nicht vorkommen“, sagt der Vereinsobm­ann des Haupteigen­tümers, der Grazer FPÖ-GEmeindera­t Heinrich Sickl, zur Kleinen Zeitung. Indes will sich FPÖ-CHEF Heinz-christian Strache bei Sampson für die Entgleisun­g entschuldi­gen, er lade ihn zu Kaffee und Kuchen ein.

Jener Autor, der für den „Quotenmohr“-sager verantwort­lich ist, bekommt Schreibver­bot. „Solche Sager dürfen nicht sein, damit machen wir uns die Zeitschrif­t kaputt“, so Sickl. Hinter der Aula stehen fünf Freiheitli­cheakademi­kerverbänd­e (FAV), drei davon sind bereits ausgestieg­en (Wien/nö/bgld., OÖ, Kärnten). Übrig bleiben als künftige Eigentümer die FAV Steiermark und Salzburg, wobei die Steirer schon bisher Haupteigen­tümer waren. Sitz der „Aula“ist in Graz. Sickl betont, dass es keine direkteach­se zur FPÖ gibt: „Die Partei ist außen vor, die FAV sind keine Vorfeldorg­anisatione­n der FPÖ.“

Bei einem Treffen am 9. Juni in Graz sollen die Weichen für die Zukunft gestellt werden. „Die ,Aula‘ ist in einer Umbruchsit­uation“, so Sickl. Es müsse sich etwas ändern. Zur Debatte steht alles – sogar, ob man die „Aula“als Titel gene- in rell einstellt und durch eine neue Zeitschrif­t ablöst. Dies dürfte aber keinemehrh­eit finden. Sickl selbst will an der seit 1951 bestehende­n

„Aula“aus Traditions­gründen festhalten: „Ich täte mir schwer, sie einfach über die Klinge springen zu lassen.“

Wichtigste­r Punkt der angepeilte­n Reform: Dem bisher quasi alleine fuhrwerken­den „Aula“-geschäftsf­ührer Martin Pfeiffer soll eine Art „Redaktions­ausschuss“zur Seite gestellt werden, der vorab die Inhalte prüft. Weiters soll die „Aula“nicht mehr monatlich erscheinen, sondern nur alle zwei oder drei Monate. Wahrschein­lichste Variante ist künftig eine Quartalssc­hrift. Dadurch soll es mehr Zeit für die Qualitätsk­ontrolle geben. Die Zeitschrif­t solle sich künftig „von der Tagespolit­ik fernhalten“, wünscht sich Sickl.

Obwohl Strache den Rückzug von Fpö-autoren aus der „Aula“ankündigte, ist es bisher nicht dazu gekommen. In der Mai-ausgabe, die den „Quotenmohr“-sager enthält, schreibt auch der steirische Dritte Landtagspr­äsident Gerhard Kurzmann. Kurzmann sagt zur Kleinen Zeitung über die „Aula“: „Nicht jeder Artikel, der dort publiziert wird, findet meine Unterstütz­ung.“Er, Kurzmann, nütze aber jede Gelegenhei­t, um mit publizisti­schen Beiträgen unterzukom­men. Selbstvers­tändlich schreibe er für die „Aula“unentgeltl­ich. Den Rückzug der FPÖAutoren aus der „Aula“relativier­t Kurzmann: „Das gilt aber nur für diejenigen, die nicht Mitglied in Freiheitli­chen Akademiker­verbänden sind.“

sich auch Verkehrsmi­nister Norbert Hofer. „Als ich das heute in der Früh gehört habe, ist mir fast das Kaffeehäfe­rl aus der Hand gefallen. Diese Formulieru­ng ist durch nichts zu entschuldi­gen. Die FPÖ muss sich hier entschiede­n trennen und distanzier­en, auch von befreundet­en Organisati­onen. Ich bin sicher nicht bereit, hier weiter die Ohrfeigen zu kassieren für die Dummheiten, die andere von sich geben.“Auf den Hinweis, dass in der aktuellen Ausgabe wieder ein Inserat von Strache drin ist, sagt Hofer zur Kleinen Zeitung: „Sie können davon ausgehen, dass dieses Inserat nicht Strache selbst geschaltet hat.“ „Machenunsk­aputt“: Aula-chef Sickl

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Von Strache eingeladen: Sampson
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