Trumpwirft den Tisch um und düpiert Kim
Us-präsident sagt das historische Treffen mit dem Nordkoreaner am 12. Juni ab, obwohl der sein Atomtestgelände sprengt. Beide Seiten bedrohen sich erneut.
Es sollte ein historisches Ereignis werden. Die Gedenkmünzen mit den Konterfeis von „Präsident Donald J. Trump“unddem „Obersten Führer Kim Jong-un“waren schon geprägt. Der Regierungschef im Weißen Haus träumte vom Friedensnobelpreis. Doch um 9.40 Uhr amerikanischer Zeit zog der Us-präsident die Notbremse. Nicht auf seinem Lieblingsmedium Twitter, sondern förmlich auf einem Briefbogen mit goldenem Siegel, adressiert an „Seine Exzellenz“in Pjöngjang, bedankte er sich zunächst für Zeit, Geduld und Mühe, die der nordkoreanische Machthaber für das geplante Gipfeltreffen am 12. Juni in Singapur aufgewendet habe. Doch leider, so Trump, halte er es zu diesem Zeitpunkt für unangemessen, die Begegnung stattfinden zu lassen. Aus den Stellungnahmen des Regimes habe er „enormen Ärger und offene Feindschaft“herausgelesen.
Für Trumps Verhältnisse ist der Brief höflich verfasst. Ausdrücklich lobt er Kim für die Freilassung von drei Gefangenen aus den USA und äußert seine Hoffnung, dass es irgendwann doch noch zudemtreffen kommt: „Wenn Sie Ihre Meinung ändern, rufen Sie mich bitte an oder schreiben mir.“
Doch verkneifen kann er sich einen Rückfall in frühere Attacken nicht: „Sie reden über Ihre nukleare Bewaffnung“, drohte er unverhohlen, „aber unsere ist so massiv und so mächtig, dass ich zu Gott bete, dass sie nie angewendet werden muss“. Auch die Alliierten Japan und Südkorea stünden bereit,auf „Dummheiten“Nordkoreas zu reagieren. Das klang wie der apokalyptische Hinweis auf „Feuer und Zorn“, mit demtrumps undiplomatische Nordkorea-offensive 2017 begonnen hatte.
In Washington herrschte zu-