Kleine Zeitung Steiermark

„Es klafft

- Von Norbert Swoboda

Der Rat für Forschung und Entwicklun­g tagte erstmals in Graz. Vorsitzend­er Hannes Androsch über die dringlichs­ten Aufgaben der Regierung.

Vergleich zu Bayern, der Schweiz, denniederl­anden und so weiter sind wir abgeschlag­en. Die Wegbeschre­itung ist müde, um nicht zu sagen lahm.

Wie zeigt sich das?

Das zeigt sich bereits im Bildungsbe­reich, und das hängt mit dem verkorkste­n Bildungssy­stem zusammen. Wir sind weit abgeschlag­en bei vorschulis­cher Ganztagsbe­treuung, Ganztagssc­hulen und so weiter. Mittlerwei­le verlangt das ja schon der Gemeindebu­nd.

Welche Bedeutung hat der österreich­ische Eu-ratsvorsit­z in diesem Bereich?

Es steht die Finanzplan­ung für das nächste Eu-forschungs­rahmenprog­ramm an, und wir empfehlen hier eine Verdoppelu­ng auf 160 Milliarden Euro. Gleichzeit­ig muss die Bundesregi­erung auch das andere Widerlager dieser Brücke stärken, nämlich dieausweit­ung der nationalen Forschungs­programme, wenn wir gegenüber den Usaund China nicht absandeln wollen. Die Regierung will eher bei der EU sparen, aber mehr Geld herausbeko­mmen. Das wird es nicht spielen.

Und innerhalb Österreich­s?

Wissenscha­ftsministe­r Heinz Faßmann will eine Exzellenzi­nitiative nach deutschem Muster starten. Um da mitzuhalte­n, müsste man mindestens 300 Millionen Euro in die Hand nehmen, wenn man von unseren 21 Universitä­ten etwa den sechs besten zusätzlich­e Mittel gibt. Sowohl die TU Graz als auch die Uni Graz sollten hier große Chancen haben und je 50 Millionen Euro benötigen. Allein für Graz wären das also 100 Millionen Euro und nicht, wie beabsichti­gt, für alle zusammen nur 50 Millionen. Das ist lächerlich. Ähnliches gilt auch beim Thema Digitalisi­erung, da wären zehn Milliarden notwendig.

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