Kleine Zeitung Steiermark

Machtkampf­um Signore Euro-schreck

Paolo Savona (81) wird als Italiens künftiger Finanzmini­ster gehandelt.

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Die

Auswahl des künftigen Ministerpr­äsidenten – Giuseppe Conte – war eine schweregeb­urt. Nungibt es in Rom einen Machtkampf um die Besetzung des nächsten Schlüsselp­ostens. Einwirtsch­afts- und Finanzmini­ster muss gefunden werden. Die beiden populistis­chen Regierungs­parteien FünfSterne-bewegung und Lega haben sich dabei bereits auf einen umstritten­en Kandidaten geeinigt, den 81-jährigen Euro-skeptiker Paolo Savona. Staatspräs­ident Sergio Mattarella hat das letzte Wort über die Kabinettsl­iste. Ob er einen Mann wie Savona akzeptiert, ist alles andere als gewiss.

„Savona ist die Figur, die Italien ins Zentrum derdebatte in Europa zurückbrin­gen kann“, sagte Lega-chefmatteo Salvini. Er sei sich sicher, dass Italien „wieder daswerde, was es einmalwar“. Diese Töne ergänzen sich aufs Beste mit denvorstel­lungen deswirtsch­aftswissen­schaftlers Savona, der Anfang der 90er Industrie- und Handelsmin­ister unter Premier Ciampi und Europa gegenüber noch milde eingestell­t war.

In einer dieser Tage in Italien erscheinen­denautobio­grafie bezeichnet Savona den Euro als „deutschen Käfig“und beschwert sich über die wirtschaft­liche Hegemonie der Bundesrepu­blik als „Supermacht“ineuropa. Interviews deswirtsch­aftswissen­schaftlers sind gespickt mit Polemik. „Die Schwierigk­eiten der EU sind ihrer Führungsel­ite zuzuschrei­ben. Sie behaupten, sich fürs Volk zu interessie­ren. Inwahrheit kümmern sie sich nur um sich selbst“, behauptet der Ökonom. In einem anderen Interviews­chlägt Savona vor, einen „Plan B für denausstie­g aus dem Euro“zu schmieden, „wenn wir keine andere Wahl hätten“. Mattarella gefällt das nicht.

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Bekannt für seine Polemik gegen Brüssel: Paolo Savona

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