Eine Verhöhnung derwehrpflichtigen?
Ein neuer Generalstabschef wird gesucht, frau ermuntert, sich zu bewerben, aber das Binnen-i beschossen.
haben da einige (Männer) bekommen. Möglicherweise schütteln aber auch Frauen im Heer den Kopf über dieausschreibung desverteidigungsministeriums. Gesucht wird ein Generalstabschef. Und da erlaubt sich das Ministerium zum Ärger von Männervertretern, darauf hinzuweisen, dass für diesen Posten auch Frauen infrage kommen. Es kommt noch schlimmer. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Ministerium bestrebt sei, „den Anteil von Frauen in allenverwendungen zu erhöhen“. Carina Kerschbaumer Ein Ehrgeiz, der nun von Männervertretern als „Verhöhnung der Wehrpflichtigen“und „Anbiederung an krude feministische Ideologien“kritisiert wird. Immerhin lasse der Minister seinen vorwiegend männlichen Soldaten ausrichten, eine „Quotenfrau“, für die es keine Wehr- pflicht gebe, wäre ihm lieber als ein erfahrener Offizier. Da sollte sich der Minister zuerst, fordern sie, für die Einführung einer viermonatigen Dienstpflicht für alle Frauen und Männer einsetzen, um auch „älteren Feministinnen die Möglichkeit zu geben, die Wehrpflicht jederzeit nachzuholen, um ein Stück mehr gleichberechtigt zu sein“.
Der Applaus dieser Männer ist dem Minister dennoch sicher. Mit der Streichung des Binnen-i hat er ihnen gestern eindrucksvoll gezeigt, dass er zum Kampf gegen „feministi- sche Sprachvorgaben“bereit ist undwenig davon hält, dass gendergerechte Sprache auch Wertschätzung ausdrückt.
wenig verhöhnt fühlen könnten sich jetzt aber durchaus Frauen im Heer, die eingeladen wurden, sich für den Job des Generalstabschefs zu bewerben. Denn es soll bislang keine geben, die alle Voraussetzungen für den Spitzenjob mit einem Bruttobezug von 9960 Euro erfüllt. Aber es hat sich ja ohnehin „ausgegendert“beim Heer, vorbei mit „der/die Generalstabschefin“.