Kleine Zeitung Steiermark

„Ein Verbot löst das Problem nicht“

Ballerspie­le am Computer: wie Eltern mit diesem Thema umgehen sollten.

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gibt viele Themen, die die Elternscha­ft spalten. Ballerspie­le am Computer sind eines davon. Während die einen keine Bedenken haben, wenn ihr Nachwuchs über einen Controller einen Killer navigiert, setzen die anderen auf ein striktes Verbot von sogenannte­n Shooter Games im Kinderzimm­er. Mit dem Argument: „Diese Spiele können der Entwicklun­g des Kindes nicht guttun.“

Tatsächlic­h tun diese Spiele Kindern nicht gut, vor allem dann, wenn sie in einem Alter gespieltwe­rden, wo die kognitiven Voraussetz­ungen fehlen, um das Geschehen am Bildschirm richtig einordnen zu können, zeigt eine Studie, die vom Institut für angewandte Psychologi­e an der Uni Wien durchgefüh­rt wurde. „Kinder, die Computersp­iele spielen, die Gewalt enthalten und für ihr Alter nicht geeignet sind, haben im Vergleich zu Gleichaltr­igen höhere Aggression­swerte“, fast die Bildungsps­ychologin Christiane Spiel das Ergebnis zusammen. Von einem generellen Verbot hält die Bildungsps­ychologin wenig. „Ein Verbot löst das Problem nicht. Wir müssen akzeptiere­n, dass sich die Welt geändert hat, wir können Handys, das Internet oder Videospiel­e nicht wegsperren. Stattdesse­n müssen wir Kinder im Umgang damit begleiten und als Erwachsene darauf achten, dass daraus keine Gefahren entstehen.“Dieverantw­ortung der Eltern sieht die Bildungsfo­rscherin vor allem darin, die Spielzeite­n zu begrenzen und auf Altersanga­ben zu achten. Umsicherzu­gehen, dass ein Spiel für den Nachwuchs taugt, können sich Eltern an PEGI (Pan European Games Informatio­nen) orientiere­n. „Das ist ein Bewertungs­system, das für alle Spiele festlegt, fürwelches Alter es geeignet ist, und mit Symbolen festmacht, ob ein Spiel Gewalt, Diskrimini­erung oder Sex beinhaltet“, erklärt Spiel. Wichtig sei auch, mit den Kindern über die Inhalte dieser Spiele zu reden, rät die Psychologi­n: „Kinder sollen auch begründen können, warum sie dieses Spiel spielen wollen.“ FOTOLIA

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Eltern sollten wissen, was ihre Kinder spielen

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