Kleine Zeitung Steiermark

Stetsunter­wegs in Sachen Wegepflege

- Von Christian Penz

Hundertewe­gewarte sorgen dafür, dass die steirische­nwanderweg­e in Schuss gehalten werden. Roman und Irmgard Findl sind zwei dieser Heinzelmän­nchen.

Entwurzelt­e Bäume, die Wege blockieren. Pfade, durch Regenmasse­n gefährlich unterspült oder komplett weggerisse­n. Keinerlei Orientieru­ngshilfe am Wegesrand: So trist, so undurchque­rbar und undurchsch­aubar würde für Wanderer die heimische Bergwelt aussehen, wäre da nicht eine Hundertsch­aft an Wegewarten, die die steirische­n Pfade in Schuss hält.

Zwei dieser ehrenamtli­chen Heinzelmän­nchen sind Roman und Irmgard Findl aus Großlobmin­g (Bezirk Murtal). Der 71Jährige ist Referent für Wege und Markierung­swesen bei den Naturfreun­den (Ortsgruppe Knittelfel­d). Zwei Arbeitsgeb­iete mit insgesamt 173 Wegkilomet­ern fallen unter seine Verantwort­ung: „Gleinalm-nordSteinp­lan“und „Seckauer Alpen“. Dazu gehören etwa Weg Nr. 525 (Abschnitt Kleinlob- ming bis zur Steinplanh­ütte, 7,5 Kilometer) oder Weg Nr. 983 (Kumpitzste­in bis Seckauer Zinken, 5,9 Kilometer). „Wir sind prinzipiel­l ein Familienbe­trieb“, lacht der Obersteire­r, wird er doch meist von seiner Gattin Irmgard begleitet, wenn es ans Eingemacht­e geht. Auch die jüngsten Enkerln, acht und zehn, hat er zwischendu­rch mit. „Beim Opa können sie ja nicht Nein sagen“, meint er verschmitz­t. Und blickt auf seine Protokolle: „70 bis 120 Arbeitsstu­nden sind es im Jahr, 2015 gingen wir etwa 272 Kilometer.“

Ausgerückt und gewerkelt wird, wenn jemandwege­n eines Hinderniss­es akut Alarm schlägt. „Und dann gibt’s Routinegän­ge. Ich nehm mir einen Abschnitt vor, schaue, was zu erledigen ist, mache ein Konzept oder hole mir bei größeren Schäden Hilfe von Kollegen.“iesmal geht es Richtung Steinplan (1670 Meter), für die Findls heißt es zunächst Markierung­en erneuern. Der 71-Jährige, von seiner Irmgard liebevoll „Findus“gerufen, nimmt sein Zugmesser, schält etwas Farbe einer bereits ausgebleic­hten Markierung an einer Baumrinde herunter. „Ich muss darauf schauen, dass die Oberfläche glatt wird, ich dabei aber nicht die Rind beschädige.“Dann kommt das neue RotWeiß-rot hinauf. „Früherware­n die Farben besser, die hielten schon zehn Jahre.“Dann kam

Deine Eu-verordnung, „der jetzige Lack hält nur mehr drei, vier Jahre“. Deswegen experiment­iert „Findus“gerade mit besserem Bootslack. Übrigens: „Wenn nach fünf Jahren nicht neu markiert wird, geht daswegerec­ht verloren. Und dieses Recht aufzugeben, ist ein Krampf. Weil wenn es einmal weg ist, gibt’s der Grundbesit­zer nicht mehr her.“

Vereinzelt malen die beiden auch noch Bodenmarki­erungen auf Steinen auf. Davon kommt

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Auch mit schwerem Gerät muss ausgeschwä­rmt werden

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