Stetsunterwegs in Sachen Wegepflege
Hundertewegewarte sorgen dafür, dass die steirischenwanderwege in Schuss gehalten werden. Roman und Irmgard Findl sind zwei dieser Heinzelmännchen.
Entwurzelte Bäume, die Wege blockieren. Pfade, durch Regenmassen gefährlich unterspült oder komplett weggerissen. Keinerlei Orientierungshilfe am Wegesrand: So trist, so undurchquerbar und undurchschaubar würde für Wanderer die heimische Bergwelt aussehen, wäre da nicht eine Hundertschaft an Wegewarten, die die steirischen Pfade in Schuss hält.
Zwei dieser ehrenamtlichen Heinzelmännchen sind Roman und Irmgard Findl aus Großlobming (Bezirk Murtal). Der 71Jährige ist Referent für Wege und Markierungswesen bei den Naturfreunden (Ortsgruppe Knittelfeld). Zwei Arbeitsgebiete mit insgesamt 173 Wegkilometern fallen unter seine Verantwortung: „Gleinalm-nordSteinplan“und „Seckauer Alpen“. Dazu gehören etwa Weg Nr. 525 (Abschnitt Kleinlob- ming bis zur Steinplanhütte, 7,5 Kilometer) oder Weg Nr. 983 (Kumpitzstein bis Seckauer Zinken, 5,9 Kilometer). „Wir sind prinzipiell ein Familienbetrieb“, lacht der Obersteirer, wird er doch meist von seiner Gattin Irmgard begleitet, wenn es ans Eingemachte geht. Auch die jüngsten Enkerln, acht und zehn, hat er zwischendurch mit. „Beim Opa können sie ja nicht Nein sagen“, meint er verschmitzt. Und blickt auf seine Protokolle: „70 bis 120 Arbeitsstunden sind es im Jahr, 2015 gingen wir etwa 272 Kilometer.“
Ausgerückt und gewerkelt wird, wenn jemandwegen eines Hindernisses akut Alarm schlägt. „Und dann gibt’s Routinegänge. Ich nehm mir einen Abschnitt vor, schaue, was zu erledigen ist, mache ein Konzept oder hole mir bei größeren Schäden Hilfe von Kollegen.“iesmal geht es Richtung Steinplan (1670 Meter), für die Findls heißt es zunächst Markierungen erneuern. Der 71-Jährige, von seiner Irmgard liebevoll „Findus“gerufen, nimmt sein Zugmesser, schält etwas Farbe einer bereits ausgebleichten Markierung an einer Baumrinde herunter. „Ich muss darauf schauen, dass die Oberfläche glatt wird, ich dabei aber nicht die Rind beschädige.“Dann kommt das neue RotWeiß-rot hinauf. „Früherwaren die Farben besser, die hielten schon zehn Jahre.“Dann kam
Deine Eu-verordnung, „der jetzige Lack hält nur mehr drei, vier Jahre“. Deswegen experimentiert „Findus“gerade mit besserem Bootslack. Übrigens: „Wenn nach fünf Jahren nicht neu markiert wird, geht daswegerecht verloren. Und dieses Recht aufzugeben, ist ein Krampf. Weil wenn es einmal weg ist, gibt’s der Grundbesitzer nicht mehr her.“
Vereinzelt malen die beiden auch noch Bodenmarkierungen auf Steinen auf. Davon kommt