Geschädigter Bank-sparer klagt auf 460.000 Euro Schadenersatz
Der Grazer Horst Raggam verlor hohe Beträge, weil Bankmitarbeiter heimlich sein Geld behob. Nun läuft Prozess.
Der
spektakuläre Fall des geschädigten Grazer VolksbankKunden Horst Raggam findet ab morgen vor demwiener Landesgericht seine Fortsetzung. Wie berichtet verlor Raggam Sparguthaben in Höhe von mehreren 100.000
Euro. Ursache: Der ihm von der Volksbank zugeteilte Kundenbetreuer Werner R. nahm teils hinter dem Rücken des Kunden hohe Summen vom Konto und investierte dieses Geld außerhalb der Bank in riskante Aktiendeals.
Der Kundenbetreuer R. wurde zwar nach Auffliegen der Affäre von der Volksbank Steiermark sofort fristlos entlassen. Doch anfänglich geführte Vergleichsverhandlungen zerschlugen sich. Raggam klagte die Bank auf Schadenersatz – und verlor rechtskräftig den Prozess, weil das Gericht annahm, er habe dem Betreuer völlig freie Hand bei der Disposition der Gelder gelassen.
Eine Neuaufrollung der Causa durch den Banksachverständigen Herbert Motter wirft jetzt neue Fragen auf. So sei es denkunmöglich, dass die Behebung der Gelder ordnungsgemäß gelaufen sei: „Da hätte der Bankbetreuer stundenlang mit dem Kunden telefonieren und gleichzeitig Daten ins System eingeben müssen.“
Morgen beginnt in Wien ein neuer Prozess, in welchem Horst Raggam den Betreuer Werner R. auf 460.000 Euro Schadenersatz klagt.
Ernst Sittinger