Kleine Zeitung Steiermark

Haubenküch­e im Bergsteige­rdorf

- Von Robert Benedikt

Der „Störrische Esel“auf Korsika feiert 2019 sein 60-jähriges Jubiläum. Dievorbere­itungen laufen auf Hochtouren.

Galiamelon­e mit italienisc­hem Landschink­en, Auberginen­röllchen mit Mozzarella, Geflügelro­ulade mit Cumberland­Sauce – eine solche Speisenfol­ge würde man wohl in einem Haubenrest­aurant erwarten, nicht aber in einem Bergsteige­rdorf auf Korsika.

Der „Störrische Esel“in der Bucht von Calvi feiert nächstes Jahr sein 60-jähriges Jubiläum. Den will man einerseits mit Kleinkunst zelebriere­n, anderersei­ts mit exklusiven Gaumenfreu­den. Deshalb hat Personalch­efwolfgang Auer schon heuer den Haubenkoch Reinhold „Reini“Thalhammer engagiert, der in europäisch­en Spitzenres­taurants am Werk war, zuletzt am Predigtstu­hl in Bad Reichenhal­l.

Seit „Reini“für den „Störrische­n Esel“den Kochlöffel schwingt, wird er mehrmals am Tag mit der Frage konfrontie­rt, warum sich ein Sternekoch in ein Alpinisten-camp „verirrt“: Denn das Feriendorf wurde 1959 von Vorarlberg­er Bergsteige­rn als „Basislager“für ihre alpinen Touren gegründet und geführte Berg-, Kletter- und Radtouren prägen auch heute noch das vielfältig­e Programm, das den Gästen des geboten wird. Reini Thalhammer­s Antwort auf neu- gierige Fragen ist überrasche­nd einfach: „Ich habe eine neue Herausford­erung gesucht und gefunden.“Im Feriendorf herrsche eine familiäre Kameradsch­aft, die sich deutlich unterschei­det von den Umgangsfor­men wie etwa im Formel-1-zirkus. Dort war der gebürtige Oberösterr­eicher für verschiede­ne Rennställe tätig, zuletzt auch für Bernie Ecclestone selbst.

Der neue Chefkoch bevorzugt eine „alpin-mediterran­e Küche“, mit der er unter Bergsteige­rn überrasche­nde Geschmacks­erlebnisse auszulösen versteht. Aber man muss durchaus kein extremer Bergsteige­r sein, um das Angebot des Feriendorf­es genießen zu können.

Sowurde der „Fuhrpark“heuer durch moderne E-bikes ergänzt, die es auch Ungeübten erlauben, das Inselinner­ekorsikas auf zwei Rädern zu erkunden. Da bieten sich vor allem die Dörfer der Balagne an, jener Region, deren Hauptstadt Calvi ist. Vor dem Start passt Radprofi Gerhard die Bikes der Körpergröß­e der Gäste an und hält vollgelade­ne Akkus bereit.

Eine der beliebtest­en Touren ist die Runde vom „Störrische­n Esel“über Calenzana hinauf nach Montemaggi­ore. Von dort aus bietet sich ein atemberau- Sant‘ Antonino Monte Maggiore

Korsika bender Panoramabl­ick über die Bucht von Calvi. Jetzt hat man schon eine gewisse Höhe erstrampel­t, sodass die Fahrt hinüber nach Sant’antonino nicht mehr allzu anstrengen­d ist. In diesem Bergdorf warten Zitronen- und Pampelmuse­nsaft sowie ein legendärer Cappuccino als Labung, bevor es über Lumio zurück ins Feriendorf geht.

Ein lohnenswer­ter Ausflug, ohne die Muskelkraf­t zu strapazier­en, ist der mit einer traditions-

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L‘île-rousse Calvi Ajaccio Bastia
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Die Mittelmeer­küste in der Umgebung voncalvibi­etet unberührte Buchten zum Baden und Wandern
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