Liga-reform: Vorfreude und Vorbehalte
Österreichs Fußballtrainer prophezeien durch die Liga-reform eine spektakuläre Meisterrunde, erwarten aber eine eher unattraktive Qualifikationsgruppe. Auch bei der künftigen zweiten Liga gibt es Skepsis.
Die 36. und letzte Bundesligarundewar zugleich eine Zäsur im österreichischen Klubfußball. Denn sie bedeutete den Abschied vom Format mit zwei Zehnerligen, ab der nächsten Saison treten im Oberhaus zwölf und in der künftigen zweiten Liga 16 Mannschaften gegeneinander an. In der höchsten Spielklasse steigt nach 22 Spieltagen eine Unterteilung in eine je sechs Vereine umfassende Meisterund Qualifikationsgruppe sowie eine Punktehalbierung. Letztere Maßnahme könnte dazu beitragen, ein Szenario wie in dieser Spielzeit zu vermeiden, in der vor der abschließenden Runde schon sämtliche Entscheidungen gefallen sind. So erwartet sich etwa RapidTrainer Goran Djuricin künftig mehr Spannung. „Ein starkes Argument ist, dass die Chance vielleicht um fünf oder zehn Prozent höher ist, an Salzburg heranzukommen“, sagte der Wiener und ergänzte, er freue sich auf den neuenmodus.
Dieser Meinung schloss sich Austria-coach Thomas Letsch an. „Ich finde es spannend, dass etwas Neues passiert.“Vor allem das Frühjahr in dermeistergruppe verspricht laut dem Deutschen ein hohes Maß an Spannung. „Bisher haben auch die Spiele gegen die vermeintlich Kleinen die Meisterschaft entschieden. Jetzt ist es so, dass es immer zu Topduellen kommt und jedes Spiel im Grunde die Tabelle wieder völlig umdrehen kann.“
In Vertretung von Coach Heiko Vogel wies auch Sturm-sportchef Günter Kreissl auf die höhere Attraktivität hin. „Die Besucherzahlen in der Liga sind in den letzten Jahren eingeschlafen, jetzt haben wir ein neues Format mit Spannungsmomenten.“Die Punktehalbierung ist ganz nach Kreissls Geschmack. „Wenn man im Frühjahr Spannung haben will, ist das eine gute Sache.“
Salzburgs Marco Rose hingegen bezeichnete die Punkteteilung als „ungewöhnlich. Auf jeden Fall sind im Frühjahr knackige Spiele zu erwarten.“In einer Saison wie dieser wäre den „Bullen“die Halbierung relativ egal gewesen – nach 22 Runden lag Salzburg fünf Punkte vor Sturm, derzeit beträgt der Vorsprung 14 Zähler.
Auch deshalb waren sich alle Trainer einig, dass Salzburg trotz aller Reformen wieder der große Favorit sein wird. „An ihnen wird aufgrund ihrer Möglichkeiten, die sie perfekt einsetzen, keinweg vorbeiführen“, prophezeite Lask-trainer Oliver Glasner. Der Oberösterreicher begrüßte die Reform ausdrücklich. „Es war an der Zeit, dass sich etwas ändert. Jetzt