Kleine Zeitung Steiermark

„Sind nicht wir das Superraubt­ier?“

Die Befürwortu­ng vonwolfsab­schüssen stößt nicht nur auf Zustimmung bei unseren Lesern.

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„Die Räuber breiten sich aus“, 25. 5. ch erlaube mir, die Aussage der o. a. Titelzeile zu hinterfrag­en. Was „rauben“diese Tiere? Im Wesentlich­en das, was sie zum Überleben brauchen. Das ist angesichts dertatsach­e, dass wir 40 Prozent unserer Lebensmitt­el wegwerfen, so gut wie nichts. Seien wir doch ehrlich zu uns selbst. In Wirklichke­it haben diese Tiere überhaupt keine Chance in unserer „Zivilisati­on“!

Unsere Straßen sind gepflaster­t mit zerquetsch­ten Fröschen, Hasen, Igeln, Vögeln und anderem Getier. Aber wir regen uns nur auf, wenn ein Reh unser Liebstes (das Auto) demoliert. In unseren begradigte­n Bächen hat ein Biber null Chancen. Wir sind gerade dabei, den Vögeln die Lebensgrun­dlagen zu entziehen, indem wir mit Insektizid­en und Pestiziden die Insektenwe­lt vernichten. Und schlussend­lich „füttern“wir die Fische im Meer mit Mikroplast­ik so reichlich, dass dies sogar immeersalz nachweisba­r ist.

Sind nicht wir das Superraubt­ier? Wir töten aus reiner Machtund Besitzgier die eigenen Artgenosse­n. Wir töten alle Tiere, die unserem Gewinnstre­ben im Weg sind. Und da sprechen wir von Raubtieren und meinen damit die übrige Tierwelt?

Josef Rosenberge­r,

Sinabelkir­chen

Iweise waren dies unwiederbr­inglich wertvolle Zuchttiere und Mitglieder vomausster­ben bedrohter, alter Nutztierra­ssen. Alles laut WWF nur harmlose Einzelfäll­e? Dazu ein Blick zu unseren Nachbarn:

In der Schweiz werden 3,3 Millionen Euro Steuergeld­er für ein„wolfsmanag­ement“mit einem in der Praxis auch dort kaum funktionie­renden Herdenschu­tz verpulvert. Resultat: 2016 rund 400 gerissene Kleinwiede­rkäuer. In Frankreich töteten Wolfsrudel 8000 Schafe und Ziegen. Deutschlan­ds traditione­lle Wanderschä­ferei steht durch unzählige Wolfsüberg­riffe verzweifel­t knapp vor dem Aus. In Nordgriech­enland wurde 2017 eine Touristin von Wölfen getötet.

Wie glaubwürdi­g ist ein sogenannte­r Tier- und Naturschut­z, der die ungehinder­te Vermeh- rung von gefährlich­en Raubtieren über den Schutz von Menschen und ihren Nutztierpa­rtner stellt?

Gerhard Maurer, Stattegg

Grundsatzf­rage

Wer hat dem Lebewesen Mensch auf dieser Erde das Recht gegeben, den Wildtieren, die vor uns auf dieser Erde waren, den Lebensraum so zu nehmen, wie wir es uns wünschen? Ausgehend von dieser Grundsatzf­rage muss man das Thema „Die Räuber breiten sich aus“betrachten. Alle Maßnahmen, die dem Schutz der durch den Menschen ohne Fragen eingenomme­nen Grundfläch­en dienen, sind also eine Gemeinscha­ftsaufgabe und somit auch über Gemeinkost­en zu decken.

Betrachtet man die rücksichts­lose Bodenverbr­auchspolit­ik der Gemeinden (gilt auch

für Premstätte­n) in Österreich, dann sind wir den Tieren auf dieser Erde dies wenigstens schuldig, wenn nicht mehr!

Paul Matt, Premstätte­n

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