„Man lässt die Kern-wählerschaft im Stich“
Nicht alle Leser sind davon überzeugt, dass der neue Weg der SPÖ von Erfolg gekrönt sein wird.
Offen gesagt: „Kerns Spaltungen“, 27. 5. und „Kern rückt nach links – außer bei Migration“, 26. 5.
Es mag sein, dass Christian Kern ein Zerrissener ist und eine klare Linie der „Sozial“-demokratischen Partei sehr wünschenswert wäre. Allerdingsweniger in der von Patterer angesprochenen Richtung als in Richtung erhöhter sozialer Kompetenz, verbunden mit einer verantwortungsbewussten, aufmenschen und nicht auf das Kapital ausgerichteten Wirtschaftskompetenz – Kreisky, schau oba! Ich vermisse allerdings einen Kommentar Patterers zur politischen Ausrichtung des manchmal ein bisserl als Kunstfigur wirkenden Bundeskanzlers. Denn dessen „christlichsoziale“Ausrichtung scheint doch ein Lippenbekenntnis zu sein, wenn man die schon eher ins Aliberale und in Kapitalismus pur abgleitende Politik verfolgt. Heimo Seiner,
Gratwein-straßengel
Mensch statt Maschine
Wenn Spö-vorsitzender Kern nicht auf die Handschlagqualität Mitterlehners vertraut und selbst Neuwahlen ausgerufen hätte und die Flüchtlingsproblematik ebenfallszumschüren von Neid und Angst genutzt hätte, wie Strache, Kickl und Co., wäre heute Kern noch immer Bundeskanzler und die SPÖ Regierungspartei. Lieber Chefredakteur, Kern weiß bestimmt alles, was Sie aufgezeigt haben, doch er will die SPÖ auf einen Pfad der sozialen Wärme führen, er will die Menschen wieder Mensch sein lassen und sie nicht zu Maschinen (wie es
die Wirtschaft gerne hätte) degradieren. OSR Rudolf Stadler,
Breitenau
Implosion
Was Patterer an Treffgenauigkeit mit diesem Artikel abgeliefert hat, ist nicht zu toppen. Eine feinfühlig pointierte Psychound Zustandsanalyse in einer unglaublichen Qualität und Kompaktheit. In Anlehnung an Patterers Erkenntnis denke ich, dass im Gegensatz zur Kernspaltung – die ja bekanntlich eine heftige Kettenreaktion zur
Folge hat – „Kerns Spaltungen“wohl in einer Implosion enden werden. Hans Weber, Feldbach
Negativfolgen
Gegen ein Grundeinkommen, zeitgleich jedoch für eine Maschinensteuer zu sein, lässt nur einen Schluss zu: Man lässt die Kern-wählerschaft im Stich, welche genau von diesem technologischen Fortschritt am meisten die Negativfolgen spüren wird. Böse könnte man behaupten, dass dieses „neue“ Programm im Kern ein Förderprogramm für die FPÖ ist.
Mag. Jakob Putz, Graz
Kindliche und jugendliche Gewalt entsteht durch Angst vor Liebesverlust, Ausweglosigkeit, Ohnmachtsgefühle, Reaktion auf Zwang, Gewalt und Demütigung. Diese Kinder und Jugendlichen können ihr Selbstwertgefühl nur wahren, indem sie mit Gewalt über andere herrschen. Macht und Gewalt sind die einzigenwerkzeuge, wie sie sich in der Welt behaupten können. Wo bekommen sie die nötigen Modelle für gleichwertigen Umgang untereinander? Wie lernen sie, Probleme zu lösen, ohne Gewalt anzuwenden? Wenn Kinder einfühlsam handeln sollen, müssen sie von Geburt an liebevolle Zuwendung erhalten und gleichzeitig erleben, wie ihre Bezugspersonen Grenzen setzen (ohne Gewalt anzuwenden, denn diese lernen die Kinder ammodell!). Kinder brauchen von Geburt an verlässliche, feinfühlige und konstante Bezugspersonen. Diese Bezugspersonen wiederum leisten hochwertige und herausfordernde Arbeit.
Und nun frage ich alle Politiker des Landes: Wer ist bereit, sich nachhaltig und konkret für genau diese Rahmenbedingungen einzusetzen? Was wird getan, um alle Pädagogen in unserem Land zu unterstützen? Wer stärkt die Rechte der Kinder und der Erziehenden?
Sabine Felgitsch,