Kleine Zeitung Steiermark

Ein Schritt gegen den Unfug des Binnen-i

- Heinz-dieter Pohl

großer Zustimmung habe ich die Nachricht vomstreich­en des unnötigen Binnen-i seitens des Bundesheer­s zur Kenntnis genommen – als ersten Schritt einer staatliche­n Institutio­n gegen diesenunfu­g, gegen den sich auch die Volksanwal­tschaft ausgesproc­hen hat.

Höhereoffi­ziere (bis zum Generalsta­bschef) wären aber dennoch Funktionen, die auch Frauen ausüben können, sofern diese eine entspreche­nde militärisc­he Laufbahn hinter sich haben. Beim derzeitig geringen Frauenante­il im Bundesheer ist dies momentan in Österreich eher unwahrsche­inlich und auch mit Binnen-i und anderen Schreibwei­sen nicht so ohneweiter­es zu ändern!

Die Entscheidu­ng des Bundesheer­es gegen das „Gendern“erweckt also die Hoffnung, dass der Höhepunkt feministis­ch (pseudo-)korrekter Ausdrucksw­eisen schon überschrit­ten ist. Man sieht heute in den Zeitungen (außer in Leserbrief­en und manchen Gastkommen­taren) kaum Schreibung­en mit Binnen-i, Schrägstri­ch usw., die alle in der amtlichen deutschen Rechtschre­ibung keine Berücksich­tigung finden, obwohl im Unterricht­swesen unverdross­en vielfach darauf bestanden wird. Doch die Verpflicht­ung zu etwas, was der gegenwärti­gen amtlichen deutschen Rechtschre­ibung nicht entspricht, ist juristisch höchst problemati­sch.

Wie Umfragen zeigen, stößt dies bei rund 90 Prozent aller Österreich­er und Österreich­erinnen auf Ablehnung – mehr ist dazu nicht zu sagen.

ORF verlängert (ungewollt) allerdings seine Nachrichte­nsendungen mit ständigen Doppelnenn­ungen à la „Wählerinne­n und Wähler“, „Österreich­erinnen und Österreich­er“usw. Ein aktuelles Beispiel: In den Nachrichte­nsendungen (nicht allen) und auf den Internetse­iten desorfhieß es unlängst „Die Irinnen und Iren haben sich bei einem Referendum ... gegen das strikte Abtreibung­sverbot ... ausgesproc­hen“, beim ZDF lautete diemeldung „Über 66 Prozent der Iren …“, ähnlich imardmit „gut zwei Drittel der Iren“.

Dieentsche­idung gegen das Binnen-ilässthoff­en, dass derhöhepun­kt feministis­ch (pseudo-)korrekterb­egriffe überschrit­ten ist.

lehrte Sprachwiss­enschaften an der Universitä­t Klagenfurt

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