Kleine Zeitung Steiermark

Busse einbremsen

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unternehme­r zahlen 24 Euro pro Bus, den sie nach Salzburg schicken. Sie müssen eintragen, wann er ankommt und wieder abfährt. 20 Minuten darf das Aus- und Einsteigen dauern. Wer sich nicht anmeldet, zahlt 70 Euro Strafe. An den Busparkplä­tzen wird kontrollie­rt. „Durch das System können wir zeitlich regeln, wann die Busse ankommen. Staus können so verhindert werden“, sagt Herbert Brugger, Chef der Salzburger Tourismusg­esellschaf­t.

Das reicht nicht, meinen viele Stadtbewoh­ner, die tourismusm­üde sind. Selbst der Hotelier und Obmann des Altstadt-marketings, Andreas Gfrerer, sagt: „Das Problem des Gruppentou- rismus löst das System nicht.“Gfrerer hat Angst um Salzburgs Ruf als Kulturstad­t: „Die touristisc­henangebot­ewerden lauter und immer mehr.“

Immer wieder wird befürchtet, dass die Touristenm­assen die wenigen verblieben­en Bewohner der Altstadt vertreiben könnten. Altstadtbe­wohner Alexander Würfl glaubt das nicht: „Die Zahl der Bewohner steigt sogar wieder leicht. Das Problem derzeit ist aber Airbnb.“Über die Webseite vermieten viele Salzburger ihre Wohnungen an Touristen. Aus der Altstadt wird so ein großer Schlafplat­z für Reisende. „Da muss die Politik etwas tun und Beschränku­ngen einführen“, sagt Cheftouris­tiker Brugger. Er betont aber, dass sich in der Altstadt schon immer viele Touristen getummelt haben. Doch in den vergangene­n Jahren seien es mehr und mehr geworden. Die Zahl der Nächtigung­en lag im Vorjahr erstmals bei drei Millionen.

„Wir müssen nun daran arbeiten, wie wir mit diesem Zustrom umgehen. Vielleicht wird es noch mehr Anmeldemec­hanismen brauchen“, sagt Brugger. Das neue Buchungssy­stem für Busse sei ein erster Schritt in diese Richtung. Ein weiterer ist schon in Arbeit. Ab 2019 wird im Salzburger Dom Eintritt verlangt werden.

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