Das Jahr der Utopie
könnten sich so bis Herbst verschieben, befürchten manche, eine Expo-eröffnung im Frühling 2020 werde damit immer unwahrscheinlicher – umso mehr, als das Doppelbudget des Landes für 2019/20, von dem die Expo abhängt, nach wie vor nicht präsentiert ist.
Nur keine Panik, wiegelt der für das Projekt zuständige Kulturlandesrat Christopher Drexler ab, „Termin und Budgetwerden in zwei bis drei Wochen vorgestellt“. Von einer Verschiebung des Prestigeprojekts könne keine Rede sein: „Das hat in einem sehr konstruktiven und originellen Prozess konkret Gestalt angenommen, seit ich vor einem Jahr diewenigen vorhandenen Ideenstränge zusammengeführt habe.“Geschichte, Identität und Utopie sind die noch recht vagen Arbeitsbegriffe, an denen entlang die Schau konstruiert wird. Wie berichtet, ist das Universalmuseum Joanneum (Kunsthaus, Volkskunde, Museum für Geschichte) mit der Umsetzung beauftragt; aus Museumsbeständen werden Erzählstränge etwa zu Kunst und Kultur, Wissenschaft, Forschung, Gesundheit entwickelt. Schauplatz des Geschehens: eine mobile Ausstellungshalle, die der Grazer Designer Alexander Kada entwickelt, quasi als Museumsexpositur für vier bis sieben Orte – und möglicherweise auch über Landesund sogar Bundesgrenzen hinaus: „Das Spannende daran“, sagt Kada, „ist, dass sich regionale Anknüpfungspunkte nicht nur historisch, sondern auch im Hinblick auf künftige Entwicklungen denken lassen.“
Unklar ist aber vorerst die Finanzierung des Projekts. Gemunkelt wird, das groß angelegte Abschreiten regionaler Utopien könnte mit bis zu 15 Millionen Euro zu Buche schlagen. Angeblich würden aber dank Umwegrentabilität elf Millionen wieder hereingespielt.