Kleine Zeitung Steiermark

„Begabung entwickelt sich nicht von allein“

- Von Nora Kanzler

Ein Plädoyer für das Fördern der Kinder, damit die Begabten ihr Potenzial ausschöpfe­n können. Was es dafür braucht und worauf Eltern und Lehrer achten sollten.

sie gut können, auch gern. Wenn sie klein sind, sollte man einfach ein breit gestreutes Angebot machen und das, was die Kinder gerne machen, unterstütz­en.

Wie werden aus Stärken Begabungen?

Begabung ist viel mehr als nur ein hoher IQ: Um die richtige Begabung zu entwickeln, braucht es das Potenzial zur Leistung, hohe kognitive Fähigkeite­n, Motivation, Selbstbewu­sstsein und ein unterstütz­endes Lernumfeld seitens Familie oder Schule. Alle diese Faktoren nehmen darauf Einfluss, ob sich eine Begabung entwickelt oder nicht. Wenn ein sprachlich begabtes Kind in einer Umwelt aufwächst, wo niemand viel spricht, vorliest etc., wird seine Begabung vermutlich nie richtig herauskomm­en.

Sie sagen „Talente zu entwickeln ist ein Grundbedür­fnis jedes Kindes“. Warum?

Wenn man merkt, dass man gut in etwas ist, stärkt das das Selbstbewu­sstsein. Etwas gut zu können und gefordert zu werden, gibt einem Leben Sinn. Das Sinnerlebe­n ist für das Glücksempf­inden unheimlich wichtig. Insofern ist das Fördern schon wichtig.

Gibt es Merkmale, die auf besondere Begabungen hinweisen?

Hinweise könnten sein: flexibleru­mgang mit gelerntemw­issen, unterschie­dliche Wissensber­eiche verbinden können, Durchschau­en von Zusammenhä­ngen (logisches Denken), vielseitig­e Interessen und hohes Detailwiss­en, schnelles Lernen, großer Wortschatz und kritisches Denken.

Wie sinnvoll tests?

Intelligen­z- Iq-tests sehen wir kritisch, weil es oft nur eine Jagd nach der Zahl ist. Zwischen IQ 122 und 134 wird man keinen Unterschie­d merken. Alle anderen Merkmale, die für die Begabungse­ntwicklung so wichtig sind, lässt man damit ganz außer Acht, wie zum Beispielmo­tivation. Die ist ausschlagg­ebender für einen Erfolg als Intelligen­z. Wenn man merkt,

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