Weit gereistes Wanderduo, Basislager Graz
Jeder Bergfex kennt sie, die Ausflugs- undwanderbücher von Günter und Luise Auferbauer. Ein neueswerk steht wieder am Start.
Wenn es um Wegbeschreibungen geht, ist auf das Bergsteigerund Autorenduo Günter und Luise Auferbauer Verlass: „Wir schreiben seit 1970. Es hat faktisch noch nie Reklamationen gegeben, was unseretouren betrifft“, erklärt Günter. Obwohl: „Nur einmal war da wer, der meinte, er habe imweinland die Abzweigung nicht gefunden und unsere Beschreibung wäre schuld.“Das wollten die beiden Grazer natürlich nicht auf sich sitzen lassen, kontrollierten die besagte Stelle – und: „Ein Ast hing über den Wegweiser, verdeckte die Sicht darauf. Also zwickten wir den Ast ab und alles hat wieder gepasst“, schmunzeln die beiden.
Rund 30 Buchtitel gehen bereits auf das Konto der beiden. Viele davon gingen inneuauflagen. Wie aktuell etwa „Spaziergänge in Graz und Umgebung mit Bus, Bahn, Bim“(drei Tourentipps daraus sehen Sie unten), „Grazer Hausberge mit Mur- und Mürztal“. Und im Juli folgt mit „Schladminger-tauern-höhenweg“ein frisches Werk. Zu den Büchern kommen freilich noch jede Menge Führer, Magazinbeiträge und etwa 1000 (!) Tourentipps, die sie seinerzeit für die Leser der Kleinen Zeitung verfassten.
„Wir machen gemeinsam im Schnitt 100 Tourentage pro Jahr“, rechnet Luise vor. 50:50 sei in etwa die Aufteilung bei derrecherche. Günter schreibt, zeichnet die Karten. Seine Gattin liest und redigiert. Seit 2009 fotografiert Günter für die Bücher digital, hält damit alle wichtigen Route fest. Merkmale einer
Dass die beiden überhaupt so eine harmonische Seilschaft bilden, ist einem Zufall zu verdanken, der sich am 29. Juli 1960 in der Schweiz am Matterhorn zutrug. Zwei Grazer Bergsteigergruppen waren unabhängig voneinander unterwegs, ihre Wege kreuzten sich, ohne dass Günter von Luise zunächst Notiz nahm. „Am Abend fragte ich beim Wiedersehen dann, wo denn der dritte Mann der anderen Gruppe sei – es war eine Frau, es war Luise. Ich hatte sie nicht erkannt, weil sie am Matterhorn regelrecht vermummt war, erst nach ihrer Demaskierung erkannte ich sie“, erzählt der 77-Jährige heute über das erste Treffen. Gerne erinnern sich die Eltern zweier Kinder an einen legendären Hotspot der Grazer Bergsteigerszene zurück: Gambrinuskeller, 1. Stock, jeden Mittwochabend in der Alpenvereinsbücherei: „Das war über Jahrzehnte der Treffpunkt für Bergsteiger in der Landeshauptstadt. Dort waren die alten Hasen, die uns Ratschläge gaben. Dort konnte man sich Ausrüstung und Kletterführer ausborgen.“
Mit einer kleinen Broschüre, einem Hüttenführer für die Naturfreunde, starteten die Auferbauers 1970 ihre Autorentätigkeit. Das erste Verlagsprodukt sollte zwei Jahre später mit „Wandern um Graz“im StyriaVerlag folgen. Das Projekt, das ihrer Physis am meisten abverlangen sollte, war „Abenteuer Trekking – Pyrenäen“(1995):