Bratwurst und Wutbürger
Zumheutigen „Tatort“
Sie Ihre Personalausweise heraus“, fordert Ludwig Schneider (Andreas Döhler) das unzufriedene Völkchen auf, das beim Dorfwirt vor ihm sitzt: „Das sind Sie: Personal, nichts anderes.“„Scheiß-fernsehsteuer“und „Scheiß-propaganda“: Soklingt diewelt der Reichsbürger und Staatsverweigerer, diemanauch in Österreich nur allzu gut kennt.
Diekommissare Batic (Miroslavnemec) und Leitmayr (Udowachtveitl) verschlägt es aber zu ihrem Entsetzen nicht nur ins Milieu derwutbürger, sondern auch in ein niederbayerisches Kaff. Dort lebt „König Ludwig“(wie er von den Einheimischen liebevoll-ironisch genannt wird) mit den Seinen auf einem gut abgeschirmten Gelände. Nur blöd, dass der Buchhalter der Gruppe tot aufgefunden wurde – andererseits wird die Staatsgewalt eh gerne mit Anzeigen eingedeckt und mit Videoaufnahmen gepflanzt.
Grat zwischen gelassener Heiterkeit und militanter Gewalt ist dünn in diesem (fast westernartig in Szene gesetzten) Tal der Gesetzlosen. Keinwunder also, dass die Ortspolizistenlieber Tischtennis spielen und Schweinsbraten essen.
Apropos Essen: Herrlich skurril ist der Bratwurst-automat, ausdemsich diekommissare selbst versorgen müssen. – So schnell geht also auch das letzte Fünkchen Zivilisation verloren.