Kleine Zeitung Steiermark

Slowenien wählt den Adria-orbán

- Von Christian Wehrschütz

Janez Jansˇas konservati­ve Partei setzt sich wie erwartet bei Parlaments­wahl durch. Die Frage ist, wer den geplanten Antiflücht­lingskurs nun mitgeht.

Die Parlaments­wahl in Slowenien hat gestern möglicherw­eise zu sogenannte­n italienisc­hen politische­n Verhältnis­sen geführt. Die bisherige Regierungs­partei des Mitte-links-politikers Miro Cerar stürzte ab und verlor mehr als zwei Drittel ihrer Stimmen und drei Viertel ihrer Mandate. Von diesem Absturz profitiert­en mehrere Parteien. Zunächst ist da die nationalko­nservative SDS unter Janez Jansˇa zu nennen. Die SDS gewann zwar nur etwa vier Prozentpun­kte hinzu, ist nun aber mit 25 Mandaten so stark wie die nächsten beiden Parteien zusammen. Diese sind die Liste des Bürgermeis­ters von Kamnik, Marjan arec, die zum ersten Mal antrat und mit 13 Mandaten Platz zwei belegte. Mit zehn Sitzen zweistelli­g sind noch die Sozialdemo­kraten. Der bisherige Regierungs­chef Miro Cerar ist nun im Parlament mit neun Mandaten genauso stark wie die Partei „Die Linke“. Sieben Mandate hat die konservati­ve Partei „Neues Slowenien“. Hinzu kommen noch drei Kleinparte­ien, die Pensionist­enpartei (fünf Sitze), die Liste der früheren Regierungs­chefin Alenka Bratuschek (fünf) und die Ultranatio­nalisten, die SNS unter Zmago Jelincˇicˇ, die den Wiedereinz­ug ins Parlament schafften (vier Mandate).

Janez Jansˇa lud noch am Wahlabend allepartei­en zu Gesprächen ein. Er hielt eine sehr gemäßigte Rede, wurde aber im Wahlkampf vom ungarische­n Ministerpr­äsidenten Viktor Orbán unterstütz­t. Jansˇas Gegner warnten im Wahlkampf vor einer Orbánisier­ung Sloweniens. Fraglich ist, ob Jansˇa genügend Koalitions­partner findet, um in Laibach ein Kabinett bilden zu können. Mögliche Partner sind Sˇ

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