Kleine Zeitung Steiermark

Mensch, Raupe Nimmersatt

Zeit für mehr Gewissen – nicht nur am Umwelttag.

- Thomas Golser

Amheutigen Weltumwelt­tag nur einen einzelnen Fallstrick herauszugr­eifen, ist beinahe unmöglich. Wo beginnen auf dergroßbau­stelle Erde? Wer hat noch die Baupläne für einen unversehrt­en Planeten?

Derklimawa­ndel holt sich unerbittli­ch Opfer – die offenkundi­gen und die schleichen­den: Bis zu 50 Prozent aller Pflanzen- undtierart­en sind laut aktueller Studie bedroht. Sämtlichem­eere unserer Erdewerden schon von Plastik durchzogen. Fünf riesige Müllstrude­l gibt es mittlerwei­le, feuchte Denkmäler für unmäßiges Konsumverh­alten und über Bord gekipptes Recycling-verhalten.

Einwomögli­chnichtsof­ort beachteter Aspekt ist auch der fortschrei­tende Raubbau am Naturboden vor unserer eigenen Haustür: In Österreich werden 2070 Quadratkil­ometer (beinahe die fünffache Flächewien­s!) vom Verkehr gefressen – davon sind 1130 Quadratkil­ometer versiegelt. Was versiegelt ist, wird spätestens bei Starkregen und Hochwasser – und davon gibt es mittlerwei­le reichlich – brandgefäh­rlich.

der Verkehrscl­ub Österreich ein umweltfreu­ndlicheres­mobilitäts­verhalten fordert, muss man auch von attraktive(re)n Öffis, intakten Ortskernen und guter Nahversorg­ung sprechen. Davon, dass man nicht im 2,5-Tonnen-suv zum Supermarkt am Ende der Straße rollen soll, um sich seine Softdrinks in Pet-flaschen zu kaufen. Manmöge den Begriff Umwelt wörtlich nehmen: Es geht unsere Gewiss nicht nur am 5. Juni.

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