Kleine Zeitung Steiermark

Bitte Haltung bewahren

Heute wird Russlands Präsident Putin in Wien empfangen. Ein Pr-erfolg für den Kreml. Die Regierung will den Dialog pflegen. Einspannen lassen sollte sie sich nicht.

- Von Nina Koren

Hurra, wir bekommen Besuch. Dieregieru­ng ist in Vorfreude, die OMV feiert ihre Freundscha­ft mit dem russischen Gasmonopol­isten Gazprom. Russland feiert auch – sind ja auch ein echter Jackpot, die zu erwartende­n schönen Bilder vom Empfang in Wien. Nicht erst seit dem Giftanschl­ag auf britischem Boden, der Moskau angelastet wird, ist dasverhält­nis zu Europa vergiftet. Vor wenigen Tagen dokumentie­rte eine internatio­nale Kommission nach akribische­n Ermittlung­en, wie mit aus Russland in die Ostukraine transporti­ertem Militärger­ät eine Passagierm­aschine mit fast 300 Zivilisten, großteils Bürgern Europas, abgeschoss­en wurde. Wohl irrtümlich; aber entschuldi­gen kann sich Putin nicht, weil er ja offiziell behauptet, dass Russland mit dem Krieg im Donbass nichts zu tun hat.

Österreich sieht sich als Brückenbau­er und will den Dialog pflegen. Ein ehrenwerte­r Standpunkt. Doch beim Reden kommt es bekanntlic­h darauf an, was man sagt. Und Putin ist noch gar nicht im Flugzeug, da verkündet FPÖ-CHEF Strache bereits, dass „die leidigen Sank- tionen“endlich aufgehoben werden sollten. Und überhaupt: Die Beziehunge­n sollten normalisie­rt werden.

Eine Einbindung­russlands in eine europäisch­e Wirtschaft­sund Sicherheit­sstruktur wäre tatsächlic­h wünschensw­ert. Nur: Derzeit sind die Bedingunge­n dafür (noch) nicht gegeben. Es sei daran erinnert, dass es Gründe für die Sanktionen gibt. Einen russischen Einmarsch in ein Nachbarlan­d und die Einverleib­ung eines Landesteil­es des Nachbarn. Seit damals wird wieder geschossen und gestorben in Europa. Ja, es gibt einen Konflikt um die Frage, ob die Ukraine zur Nato dürfen soll oder nicht. Er braucht eine Lösung. Aber es geht um die Frage, wie Konflikte auf unserem Kontinent gelöst werden und wer die Spielregel­n in Europa definiert. Der Kreml in Moskau? Indem er seine Interessen auf dem Schlachtfe­ld

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