Über den „Wert der Worte“
Nur eine von 14: Raphaela Edelbauer ist die einzige Österreicherin beimwettlesen.
Man
sieht hier Schriftstellerkarrieren wachsen“, freut sich Horst Ebner, Koordinator der „Tage der deutschsprachigen Literatur“. Feridun Zaimoglu gewann 2003 den Preis der Jury, ist längst vielfach ausgezeichneter Autor und kehrt nun zurück, um in der „Klagenfurter Rede“den „Wert der Worte“auszuloten.
Neun der eingeladenen Autoren kommen aus Deutschland, zwei aus der Schweiz, jeweils ein Teilnehmer aus der Türkei und der Ukraine. Auch Österreich ist 2018 mit nur einer Autorin vertreten: Raphaela Edelbauer, gerade für ihr Prosadebüt „Entdecker“mit dem Rauriser Literaturpreis ausgezeichnet, wurde von Juror Klaus Kastberger vomgrazer Literaturhaus eingeladen.
In einem Youtube-video gibt die 1990 geboreneautorin einen Einblick in ihren Text, mit dem sie antreten wird: Es geht um historische Vorkommnisse aus ihrer Heimatgemeinde Hinterbrühl, wo es eine Außenstelle des KZ Mauthausen gab. Am Ostermontag des Jahres 1945 starben Hunderte Häftlinge, teils durch Benzininjektionen, teils auf einem Todesmarsch: „Die Häftlinge haben in der Seegrotte, die heute recht beliebt bei Touristen ist, unter schrecklichsten Bedingungen Flugzeugteile zusammengeschraubt“, so Edelbauer.
Auch zwei Autoren des Grazer Droschl-verlags sind beim Wettlesen vertreten – beide leben übrigens in Berlin. Ally Klein veröffentlicht imaugust ihren Debütoman „Carter“bei Droschl, während die eigenwillige Komik Stephan Groetzners schon in drei Bänden verewigt ist.
Den Vorsitz der Jury hat wieder Hubert Winkels übernommen, er darf zwei neue Kolleginnen begrüßen. Insa Wilke schreibt als Literaturkritikerin für die „Süddeutsche Zeitung“, Nora Gomringer gewann 2015 den Bachmannpreis. Marianne Fischer
Der Bewerb
HERBIG 42. Tage der deutschsprachigen Literatur.
Eröffnung: 4. Juli, 20.30 Uhr, Orf-theater Klagenfurt. Lesungen: 5. und 6. Juli, 10 bis 15.30 Uhr, 7. Juli, 10 bis 14.30 Uhr. Preisverleihung: 8. Juli,
11 bis 12 Uhr. 3sat überträgt die Lesungen live. bachmanpreis.orf.at