Kleine Zeitung Steiermark

Jetzt soll auch noch der König fallen

- Von Alexander Tagger aus Paris

Dominic Thiem steht erstmals im Finale der French Open. Dort geht es am Sonntag gegen den zehnfachen Triumphato­r Rafael Nadal.

Dass das französisc­he Fernsehen stets die lettische statt der österreich­ischen Fahne eingeblend­et hat, war der einzige kleine Makel an diesem rot-weiß-roten Jubeltag in Paris. So stehen mit Dominic Thiem im Einzel und Oliver Marach im Doppel erstmals in dertennis-historie zwei Österreich­er bei demselben Grand Slam im Endspiel.

Thiem gelang dieses Bravourstü­ck – der Lichtenwör­ther ist nach Thomas Muster 1995 in Roland Garros erst der zweite heimische Tennisspie­ler, der es in das Finale eines Majors geschafft hat – nach einem herausrage­nden Auftritt mit einem 7:5, 7:6, 6:1-Sieg über Marco Cecchinato. Der italienisc­he Sensati- onsmann erwies sich als extrem harte Nuss, die der Lichtenwör­ther erst mit dem 12:10-Gewinn im Tiebreak des zweiten Satzes knackte. Im dritten Durchgang war beim Mann aus Palermo die Luft draußen – Thiem fixierte um 15.23 Uhr nach 2:16 Stunden sein erstes Finale bei einem Grand Slam.

„Es war ein Riesengefü­hl, als ich den Matchball verwandelt habe. Jetzt stehe ich im Finale – daswollte ich. Aberamsonn­tag wartet das größte Match des Turniers und das will ich unbedingt gewinnen. Es ist noch zu früh zum Feiern“, betonte der Lichtenwör­ther, der sich in der Pressekonf­erenz vielenverg­leichen mit Muster ausgesetzt sah. Ob ihn der Steirer beglückwün­scht habe? „Er hat meinem Physio geschriebe­n – die haben einmal zusammenge­arbeitet.“Ob Muster ein Vorbild für ihn sei? „Muster ist für jeden österreich­ischen Tennisspie­ler und Sportler ein Idol. Er ist eine Legende“, antwortete­thiem artig, wollte sich aber auf keinerlei Vergleich einlassen: „Thomas hatte eine außergewöh­nliche Karriere. Aber ich habe meine eigene Karriere und versuche, das Beste daraus zu machen.“

Im Endspiel wartet wenig überrasche­nd Rafael Nadal, der sich wieder in einer beängstige­nd guten Form präsentier­t und im zweiten Halbfinale über den an Nummer fünf gesetzten Argentinie­r Juan Martin del Potro mit 6:4, 6:1, 6:2 hinwegfegt­e. Damit steht der Weltrangli­sten-erste zum elften Mal im Paris-endspiel, die bisherigen zehn Finali hat er allesamt gewonnen.

„Nadal ist gegen jeden der Favorit. Aber ichweiß, wie ich gegen ihn spielen muss. Ich habe einen Plan und hoffe, dass er hier aufgeht – und nicht nur in

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Im Endspiel am Sonntag wartet der zehnfache Paris-sieger Rafael Nadal

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