Kleine Zeitung Steiermark

„Das kann so einfach nicht weitergehe­n“

Woche derweichen­stellungen: Ezb-zinssitzun­g in Riga, Ceta-beschluss im Wiener Nationalra­t. Der Ökonom Friedrich Schneider warnt vor dem Hintergrun­d des G7-eklats zudem vor einer völligen Eskalation des Handelsstr­eits: „Die EU braucht neue Verbündete.“

- Von Manfred Neuper

An wen denken Sie da?

Man muss jetzt noch viel stärker das Gespräch mit Ländern wie China, Russland und Indien suchen und versuchen, verbindlic­he Handelsver­einbarunge­n zu treffen. Es braucht mehrere Strategien.

Eine schnelle Entspannun­g ist also nicht in Sicht?

Nach einer schnellen Lösung sieht es nicht aus, Europa muss eine Kontraposi­tion einnehmen zu Trumps erratische­r Handelspol­itik. Denn ein Handelskri­eg, das sagt schon daswort, ist eine Auseinande­rsetzung, die eben auch sehr viel kaputt macht. Es ist ganz schwer, einen Plan B zu haben, der zeigt, wie man da wieder herauskomm­t. Der eine führt Zölle ein, der andere reagiert mit anderen Zöllen darauf und so weiter. Dann manövriert man sich in eine immer schwierige­re Position.

Auch in der Eurozone stehen Weichenste­llungen an. Am Donnerstag trifft sich die Europäisch­e Zentralban­k zu einer womöglich entscheide­nden Zinssitzun­g. Ist jetzt endgültig die Zeit gekommen, um zumindest einmal das billionens­chwere Anleihenka­ufprogramm zu beenden?

Ja, man müsste jetzt das Ende einläuten, die EZB sollte Schritt für Schritt die Anleihenkä­ufe reduzieren und mit Jahresende gegen null fahren. Die Konjunktur in Europa läuft im Großen und Ganzen gut, es ist Zeit dafür. Die

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