„Das kann so einfach nicht weitergehen“
Woche derweichenstellungen: Ezb-zinssitzung in Riga, Ceta-beschluss im Wiener Nationalrat. Der Ökonom Friedrich Schneider warnt vor dem Hintergrund des G7-eklats zudem vor einer völligen Eskalation des Handelsstreits: „Die EU braucht neue Verbündete.“
An wen denken Sie da?
Man muss jetzt noch viel stärker das Gespräch mit Ländern wie China, Russland und Indien suchen und versuchen, verbindliche Handelsvereinbarungen zu treffen. Es braucht mehrere Strategien.
Eine schnelle Entspannung ist also nicht in Sicht?
Nach einer schnellen Lösung sieht es nicht aus, Europa muss eine Kontraposition einnehmen zu Trumps erratischer Handelspolitik. Denn ein Handelskrieg, das sagt schon daswort, ist eine Auseinandersetzung, die eben auch sehr viel kaputt macht. Es ist ganz schwer, einen Plan B zu haben, der zeigt, wie man da wieder herauskommt. Der eine führt Zölle ein, der andere reagiert mit anderen Zöllen darauf und so weiter. Dann manövriert man sich in eine immer schwierigere Position.
Auch in der Eurozone stehen Weichenstellungen an. Am Donnerstag trifft sich die Europäische Zentralbank zu einer womöglich entscheidenden Zinssitzung. Ist jetzt endgültig die Zeit gekommen, um zumindest einmal das billionenschwere Anleihenkaufprogramm zu beenden?
Ja, man müsste jetzt das Ende einläuten, die EZB sollte Schritt für Schritt die Anleihenkäufe reduzieren und mit Jahresende gegen null fahren. Die Konjunktur in Europa läuft im Großen und Ganzen gut, es ist Zeit dafür. Die