Kleine Zeitung Steiermark

„Ein echter Freund

- Von Michael Jungwirth, Jerusalem

Israels Premier Benjamin Netanjahu begrüßte den österreich­ischen Bundeskanz­ler überschwän­glich. Sebastian Kurz bringe „frischen Wind“in die Politik.

Ein neues Kapitel in den Beziehunge­n mit Israel hat Bundeskanz­ler Sebastian Kurz in seiner gestrigen Grundsatzr­ede vor dem American Jewish Committee in Jerusalem aufgeschla­gen. Kurz ging auf die aktuelle Lage im Nahen Osten ein, insbesonde­re auf die wiederholt­en Äußerungen der iranischen Führung, Israel zu vernichten und auf allen Landkarten auszuradie­ren. Der Kanzler betonte, Israels Sicherheit sei angesichts einer feindliche­n Umgebung „nicht verhandelb­ar“. Österreich habe nicht nur eine „moralische Verpflicht­ung“, sich um die Sicherheit Israels zu kümmern. „Das ist sogar Teil unserer Staatsräso­n, also im nationalen Interesse meiner Heimat.“

Die Sicherheit­ssituation sei mit „keinem anderen Land“der Welt vergleichb­ar. Wenn es zu einem Krieg komme und andere Länder Kämpfe verlören, könnten sie trotzdem überleben. „Bei Israel ist das anders. Israel kann es sich nicht leisten, selbst einen einzigen Kampf zu verlieren. Das würde sein Ende bedeuten.“

Zuvor hatte Kurz gegenüber Journalist­en erklärt: „Israel wird auch in Zukunft auf der Landkarte bleiben. Der Iran muss sich damit anfreunden.“

Überschwän­glich wurde Kurz von Israels Premiermin­ister Benjamin Netanjahu am Vormittag an dessen Amtssitz begrüßt. Netanjahu würdigte Kurz als einen „echten Freund Israels“. Dass der Kanzler die Klagemauer aufgesucht hat, Israel im Koalitions­abkommen als „jüdischer Staat“gewürdigt wird und in Wien ein Mahnmal mit dennamen allerholoc­austÜberle­benden errichtet wird, fehlte nicht in der Würdigung.

Kurz bringe „frischen Wind“in die Politik. Der Kanzler ging einmal mehr auf die Sicherheit­slage ein und erklärte, die Europäer hätten Schwierigk­eiten, die Situation in Israel zu begreifen, weil Israel „nicht an die Schweiz und Liechtenst­ein“grenze. „Wir würden gern tau-

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