„Ein echter Freund
Israels Premier Benjamin Netanjahu begrüßte den österreichischen Bundeskanzler überschwänglich. Sebastian Kurz bringe „frischen Wind“in die Politik.
Ein neues Kapitel in den Beziehungen mit Israel hat Bundeskanzler Sebastian Kurz in seiner gestrigen Grundsatzrede vor dem American Jewish Committee in Jerusalem aufgeschlagen. Kurz ging auf die aktuelle Lage im Nahen Osten ein, insbesondere auf die wiederholten Äußerungen der iranischen Führung, Israel zu vernichten und auf allen Landkarten auszuradieren. Der Kanzler betonte, Israels Sicherheit sei angesichts einer feindlichen Umgebung „nicht verhandelbar“. Österreich habe nicht nur eine „moralische Verpflichtung“, sich um die Sicherheit Israels zu kümmern. „Das ist sogar Teil unserer Staatsräson, also im nationalen Interesse meiner Heimat.“
Die Sicherheitssituation sei mit „keinem anderen Land“der Welt vergleichbar. Wenn es zu einem Krieg komme und andere Länder Kämpfe verlören, könnten sie trotzdem überleben. „Bei Israel ist das anders. Israel kann es sich nicht leisten, selbst einen einzigen Kampf zu verlieren. Das würde sein Ende bedeuten.“
Zuvor hatte Kurz gegenüber Journalisten erklärt: „Israel wird auch in Zukunft auf der Landkarte bleiben. Der Iran muss sich damit anfreunden.“
Überschwänglich wurde Kurz von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu am Vormittag an dessen Amtssitz begrüßt. Netanjahu würdigte Kurz als einen „echten Freund Israels“. Dass der Kanzler die Klagemauer aufgesucht hat, Israel im Koalitionsabkommen als „jüdischer Staat“gewürdigt wird und in Wien ein Mahnmal mit dennamen allerholocaustÜberlebenden errichtet wird, fehlte nicht in der Würdigung.
Kurz bringe „frischen Wind“in die Politik. Der Kanzler ging einmal mehr auf die Sicherheitslage ein und erklärte, die Europäer hätten Schwierigkeiten, die Situation in Israel zu begreifen, weil Israel „nicht an die Schweiz und Liechtenstein“grenze. „Wir würden gern tau-