Kleine Zeitung Steiermark

Mit Kindern

- Von Alfred Lobnik

Zwei Paare aus der Steiermark schlossen sich 2014 mit ihren neun Kindern dem IS an. Dafür wurden sie schon verurteilt – der Prozess wird nunzum Teil wiederholt.

Zum zweiten Mal stehen zwei bosnischst­ämmige Paare aus der Steiermark vor Gericht, die im Dezember 2014 mit ihren neun Kindern zum IS nach Syrien gezogen sind. Siewurden bereits imvorjahr wegen terroristi­scher Vereinigun­g und kriminelle­r Organisati­on verurteilt. Nun muss der Prozess am Landesgeri­cht Graz zum Teil wiederholt werden, weil deroghdie damalige Fragestell­ung an die Geschworen­en beanstande­te.

Der Zimmermann Enes S. (39) und seine Lebensgefä­hrtin Michaela S. verschwand­en mit fünf Kindern, das Ehepaar O., der Maurer Hasan O. (50) und seine Frau Katka (44), reiste mit vier Kindern überwien und Istanbul in das Herrschaft­sgebiet des IS in Syrien. Alle vierwaren in einem radikal-islamistis­chen Glaubensve­rein in Graz engagiert.

Hasan O. war laut Anklage als „Physiother­apeut“für verwundete Terroriste­n tätig. Enes S. hat für den IS Scharfschü­tzen ausgebilde­t, dafür ist er rechtskräf­tig verurteilt. Ebenso rechtskräf­tig ist aber auch sein Freispruch vom Vorwurf des Mordes. Bleiben die restlichen Anklagepun­kte, über die nunmehr vor einem Schöffenge­richt verhandelt wird.

Der Staatsanwa­lt zählte eine Reihe von Vorwürfen auf, die sich zum Quälen und Vernachläs­sigen der Kinder summieren: die islamistis­che Indoktrina­tion, die Mitnahme der Kinder in das Kriegsgebi­et um die ISHochburg Raqqa. In der Familie seien Köpfungs- und Is-propaganda­videos angeschaut worden wie in anderen Familien

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