Mit Kindern
Zwei Paare aus der Steiermark schlossen sich 2014 mit ihren neun Kindern dem IS an. Dafür wurden sie schon verurteilt – der Prozess wird nunzum Teil wiederholt.
Zum zweiten Mal stehen zwei bosnischstämmige Paare aus der Steiermark vor Gericht, die im Dezember 2014 mit ihren neun Kindern zum IS nach Syrien gezogen sind. Siewurden bereits imvorjahr wegen terroristischer Vereinigung und krimineller Organisation verurteilt. Nun muss der Prozess am Landesgericht Graz zum Teil wiederholt werden, weil deroghdie damalige Fragestellung an die Geschworenen beanstandete.
Der Zimmermann Enes S. (39) und seine Lebensgefährtin Michaela S. verschwanden mit fünf Kindern, das Ehepaar O., der Maurer Hasan O. (50) und seine Frau Katka (44), reiste mit vier Kindern überwien und Istanbul in das Herrschaftsgebiet des IS in Syrien. Alle vierwaren in einem radikal-islamistischen Glaubensverein in Graz engagiert.
Hasan O. war laut Anklage als „Physiotherapeut“für verwundete Terroristen tätig. Enes S. hat für den IS Scharfschützen ausgebildet, dafür ist er rechtskräftig verurteilt. Ebenso rechtskräftig ist aber auch sein Freispruch vom Vorwurf des Mordes. Bleiben die restlichen Anklagepunkte, über die nunmehr vor einem Schöffengericht verhandelt wird.
Der Staatsanwalt zählte eine Reihe von Vorwürfen auf, die sich zum Quälen und Vernachlässigen der Kinder summieren: die islamistische Indoktrination, die Mitnahme der Kinder in das Kriegsgebiet um die ISHochburg Raqqa. In der Familie seien Köpfungs- und Is-propagandavideos angeschaut worden wie in anderen Familien