Kleine Zeitung Steiermark

Radarkäste­n für Radfahrer

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Verkehrsak­tion ruft Radlern ins Bewusstsei­n, dass sie oft zu schnell unterwegs sind. Die Folge sind schwere Unfälle.

Auf

den ersten Blick ist es eine lustige Aktion. Lebende Radarkäste­n „blitzen“zu schnell fahrende Radfahrer im Kreuzungsb­ereich. Hinter der Aktion RADAR, die die nächsten eineinhalb Wochen an zehn Standorten in Graz durchgefüh­rt wird, und den Radarkäste­n aus Pappkarton verbirgt sich aber ein durchaus ernster Hintergrun­d. Viele Radfahrer sind zu schnell unterwegs. Die Folge sind meist dramatisch­e Unfälle.

Jeder vierte Unfall sei ein Fahrradunf­all, weiß Peter Felber vom Kuratorium für Verkehrssi­cherheit. Die meisten Radfahrer seien mit durchschni­ttlich 18 km/h unterwegs und haben so einen Bremsweg von 7,2 Metern. „Im Kreuzungsb­ereich sollte aber niemand schneller als 10 km/h fahren“, klärt Stadtpoliz­eikommanda­nt Kurt Kemeter auf.

RADAR soll nun wachrüttel­n. Kemeter: „Speziell Radfahrer leben gefährlich. Was hat man denn davon, wenn man vielleicht nicht schuld ist, aber eine schwere Kopfverlet­zung hat?“

Verkehrsst­adträtin Elke Kahr (KPÖ) appelliert nun an die Vernunft der Radler. „Zu ihrem eigenen Schutz müssen sie ihr Verhalten ändern und langsamer fahren.“Auch die Bereitscha­ft, einen Helm zu tragen, sei zu niedrig.

Thomas Fischer, Leiter des Straßenamt­es, betont: „Es muss eine neue Verkehrsku­ltur gelebt werden. Man muss Rücksicht aufeinande­r nehmen.“

Schöne Appelle, während dichter Radverkehr auf der Keplerbrüc­ke aufzeigt, wie dringend es wäre, dass sie fruchten. Kemeter bringt es auf den Punkt: „Radler bräuchten viel mehr Platz auf der Straße. Aber auch ein neues Fahrbewuss­tsein.“Robert Preis

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Zum Schmunzeln, aber auch zum Einbremsen: die Aktion RADAR

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