4800 Kilometer und der Traum von Federers Box
Christoph Strasser, Franz Preihs und Thomas Mauerhofer starten heute in das Race Across America. Strasser will seinen fünften Sieg einfahren.
Wenn sich in Österreich die Lieben langsam bettfertig machen, wird heute am Strand des USKüstenorts Oceanside – ein Apartment am Ocean kostet mehr als eine Million Dollar – das Race Across America eröffnet. Mit den Einzelstartern, die sich auf die Reise quer durch den Kontinent machen, Schlag 21:33 Uhr heimatlicher Zeit wird der Klassenprimus als Letzter ins Rennen gehen. Christoph Strasser greift nach seinem fünftentitel und vor ihm treten zwei weitere Steirer in die Pedale. „2013 waren sieben Österreicher am Start, aber dieses Mal sind es quasi steirische Meisterschaften“, sagt er. Neben dem Streckenrekordhalter
Race Across America
(7 Tage, 15 Stunden und 56 Minuten) wird Franz Preihs sein fünftesraam(4. Platz 2008, 10. Platz 2013, 2 Aufgaben) bestreiten und Thomas Mauerhofer ist zum ersten Mal dabei. „Den Tom kenne ich zwar nicht sehr gut, aber ich bin mir sicher: Wenn er gesund durchkommt, kann er Rookie of the Year werden und hat realistische Chancen auf das Stockerl. Franz hat viel Erfahrung, sein Ziel ist es nicht, um den Sieg zu fahren, sondern gut durchzufahren“, erklärt Strasser.
Stärker denn je präsentiert sich Strasser beim Akklimatisieren in der Wüste. Eine Stunde lang kann er 394Watt liefern, bevor evor er vom Rad fällt – so viel wie ein Stabmixer.
Diese iese Maximalleistung istung wird Das Race Across America (RAAM) ist ein Ultradistanz-rennen zwischen Oceanside (Kalifornien) und Annapolis (Maryland) über 4800 Kilometer und 52.000 Höhenmeter. Christoph Strasser hat das Rennen vier Mal gewonnen und hält den Rekord (7d:15h:56m) Infos und Livetiming: www.raceacrossamerica.org Höhenweltrekordler Thomas Mauerhofer KK er auf den 4800 Kilometern zwar nie abrufen müssen, im Schnitt rechnet er aber mit fünf bis zehn Watt mehr als früher (rund 180 Watt). Theoretisch eine Ersparnis von rund drei Stunden bis ins Ziel. „Eine körperliche Steigerung bedeutet nicht automatisch, dass es besser geht als letztes Jahr. Es ist eines von vielen Puzzleteilen. Meine Hausaufgaben habe ich erledigt, aber wie das Team oder die Technik funktionieren oder wie daswetter wird, kann niemand voraussagen. Darum muss man demütig bleiben.“
Dass Thomas Mauerhofer in den Bergen eine Macht ist, hat er nicht nur bei seinem 48 48-StunS den-weltrekord (31.140 HöhenHö meter) bewiesen. Der Oststeirer hat vor sei- nem Debüt ein Drittel der Strecke mit den mächtigen Pässen (+ 3000Meter Seehöhe) besichtigt: „Es läuft nicht schlecht und ich fühle mich hier wohl. Aber die Nervosität steigt.“Mauerhofers Ziel ist das Durchkommen. „Die Bedingungen sind hier extremer als bei jedem Rennen in Europa.“Eine Ankunft in Annapolis unter zehn Tagen ist für Mauerhofer aber realistisch.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen lud Strasser 2017 nach seinem Sieg in die Hofburg ein. Wie könnte das noch getoppt werden? „Ein größenwahnsinniger Traum: Ich würde nichtnein sagen, wenn mich Roger Federer inwimbledon in seine Box einladen würde.“