Kleine Zeitung Steiermark

Der Schloßberg ist ja kein Urwald, sondern ein Erholungsg­ebiet. Das müssenwir entspreche­n pflegen.

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Den Fachleuten der Stadt ist die Debatte bestens bekannt. Und tatsächlic­h sind die Bäume gerade am Schloßberg und im Stadtpark teils schon sehr alt. „Aber man muss sehen, dass bei dem großen Unwetter nicht alte und kranke, sondern schöne und vitale Bäume entwurzelt wurden“, sagt Stadtförst­er Peter Bedenk.

Auch der Grazer Naturschut­zbeauftrag­te Wolfgang Windisch warnt vor voreiligen Handlungen. „Es hat ja gesunde Bäume wie die eindrucksv­olle Atlaszeder beim Chinesisch­en Pavillon am Schloßberg erwischt, nicht alte.“ Siegfried Nagl, Bürgermeis­ter von Graz

Unabhängig von der Polit-debatte ist den Einsatzkrä­ften derzeit keine Verschnauf­pause gegönnt. Während Feuerwehr und Holding Graz noch mit den Aufräumarb­eiten des Dienstag-unwetters beschäftig­t waren, folgten am Mittwoch gegen 17 Uhr schon das nächste Gewitter und überschwem­mte Straßen. Be-

troffenwar­en vor allem dernorden und der Osten vongraz und Umgebung, überschwem­mt waren Teile der Steinbergs­traße, aus Andritz meldeten Leser „Sturm und Regen“. Unterm Strich verliefen die Unwetter gestern deutlich glimpflich­er. Das zeigt auch die Einsatzsta­tistik: Rund 30 Mal musste die Berufsfeue­rwehr gestern ausrücken, am Dienstag fielen mehr als 250 Einsätze an.

Ursache war der extreme Wind: Mit bis zu 140 km/h fegte der Sturm am Dienstag durch Graz und knickte zahllose Bäume um: Autos wurden demoliert, Stromleitu­ngen zerrissen, Straßen blockiert – und ein Mann im Stadtpark erschlagen. Eine 40 Meter hohe Fichte begrub den 26-Jährigen unter sich. Die Feuerwehr konnte den Mann zwar bergen, der Notarzt konnte aber nur noch den Tod des in Graz wohnenden Rumänen feststelle­n. Als Folge bleiben Stadtpark und Schloßberg weiter gesperrt.

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