Aus der Traum vom Lokführer
Die Digitalisierung wälzt die Eisenbahn um. Züge werden autonom fahren, um den „Unsicherheitsfaktor Mensch“auszuschalten.
Selbstfahrende Stadtbahnen, fahrerlose U-bahnen – in Paris, Barcelona, London, Budapest oder Nürnberg gibt es das bereits. Rund 100 Experten für Bahn und Schiene netzwerken bei der „Railcontact“des Acstyria in Graz und bestätigen, die autonom fahrenden Züge werden kommen.
Beginnend in geschlossenen Systemen wie U-bahnen werden die Fahrer immer mehr Aufgaben abgeben. Bis die klassische Eisenbahn ohne Lokführer auskommt, gilt es aber einige Hürden zu nehmen – die Kundenakzeptanz, der Umgang mit externen Störungen, nicht zuletzt diezulassung. Einmotiv aber sei die Sicherheit, denn der (fehlerhafte) Mensch gilt als Unsicherheitsfaktor.
„Die selbstfahrenden U-bahnen sind voll akzeptiert“, sagt Andreas Schwilling vomunternehmensberater Roland Berger. „Aber es sind damit hohe Investitionen in die Signaltechnik und Bahnsteigsysteme verbunden“, weshalb bis zur Umstellung noch viele Jahre vergehen werden. Europas erste Testumgebung für selbstfahrende Züge auf offener Strecke befindet sich übrigens zwischen Friedberg und Oberwart. Im „Open Rail Lab“kann die gesamte Entwicklung der Technik durchlaufen werden – von der Simulation bis zur Testfahrt.