Herkunft ist künftig wichtiger als Sorte
ner aus Klöch oder der Schilcher aus der Weststeiermark koste.
„Der Wert ist die Heimat, das Nichtaustauschbare.“Für den österreichischen Wein und seine Chancen beim internationalen Publikum sieht Willi Klinger nun „Licht am Ende des Tunnels. Wenn wir die Qualität und die Herkunft voranstellen, wird es uns gelingen, in allen Ländern auf die Top-weinkarten zu kommen. Und das reicht, weil wir dann gar nicht im Massengeschäft mitspielen müssen.“
ist die Steiermark „Rising Star und Dauerbrenner“schwärmt Klinger. Doch auch dasweinviertel habe seine Lektion gelernt. Wo lange Quantität regierte, macht nun teils die junge Generation mit qualitativ hochwerti- gen Weinen von sich reden. Auch das Burgenland als Rotweinhochburg bringt etwa fabelhafte Blaufränkisch und Zweigelt hervor. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die österreichische Rotweinkultur erst etwa 30 Jahre gepflegt wird. Zuvor dominiertenweißweine auf rund 90 Prozent der Anbaufläche. „Es ist angerichtet“, fasstwilli Klinger zusammen. Jetzt muss nur noch die Natur mitspielen. Die globale Erwärmung macht für ein empfindliches Naturprodukt wie den Wein den Unterschied. Seit 1980 ist es im Schnitt zwei Grad wärmer geworden. Damit verbunden die Klimaextreme. Und was der späte Frost 2016 angerichtet hat, verträgt die Weinwirtschaft kaum ein zweites Mal.
Der steirische Wein schreibt Geschichte mit dem ersten Herkunfts-dac.
Seit
letzter Woche ist es fix: Die Steiermark hat ihr Dac-konzept durchgebracht und schreibt somit weiter Weingeschichte. Monatelang wurde verhandelt und was dabei herausgekommen ist, ist im deutschsprachigen Raum wohl einzigartig. Aber derreihe nach: Der Grundgedanke von DAC bezeichnet die Herkunft eines Weines, also wo die Trauben wachsen, aus denen er gemacht wird. Vielerorts steht dierebsorte imvordergrund, wie etwa beim Weinviertel DAC – dort setzt man auf eine einzige Sorte, den Veltliner. In der Steiermark ist das nicht so.
Drei Dac-gebiete wird es geben – die Südsteiermark, die Weststeiermark und das Vulkanland. Und man hat sich auf achtweißweinsorten und den Schilcher geeinigt. Allein das ist eine kleine Sensation, denn Rotwein, etwa aus dem Vulkanland, trägt künftig kein DAC am Etikett. Warum die Herkunft den Steirern wichtiger ist als die Sorte? Weil man unverwechselbar wird. Würde man alle Weine aus der Südsteiermark in eine Flasche ziehen, dann hätte man ein charakteristisches Profil, das sie etwa klar von denweinen der Wachau unterscheiden würde.
Bei den Ortsweinen geht man noch eine Stufeweiter: In der Südsteiermark zieht man die Grenzen zwischen fünf Orten und Bodentypen: Kitzeck/sausal (Schiefer), Eichberg (Schotter), Gamlitz (Sandstein), Leutschach (Opok) und Ehrenhausen (Muschelkalk). Jeder Boden spiegelt sich imwein wider. In ein paar Jahren, so hofft man, werde der Konsument wie selbstverständlich zwischen den Profilen unterscheiden.
Der „Sauvignon blanc Südsteiermark DAC“, der klassische Gebietswein, wird ab 1. März 2019 zu haben sein.