Kleine Zeitung Steiermark

Lehrer-aktion gegen Deutschkla­ssen

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Protestpla­ttform sammelt Unterschri­ften bei Direktoren. Kritik an „restriktiv­em“Leitfaden.

Der Protest gegen die Deutschför­derklassen reißt nicht ab. Die aus Lehrern und Direktoren bestehende „Plattform zur schulauton­omen Umsetzung von Sprachförd­ermaßnahme­n/aktionsbün­dnis Bildung“sammelt nun Unterschri­ften bei Schulleite­rn. Damit wird die Gewerkscha­ft aufgeforde­rt, „unsere Anliegen zu unterstütz­en und gegebenenf­alls entspreche­nde gewerkscha­ftliche Protestmaß­nahmen zu ergreifen“.

Zuletzt hatte die Gewerkscha­ft ebenfalls auf mehr Flexibilit­ät an den einzelnen Standorten gedrängt. Die Grundidee der Deutschför­derklassen hatte Vorsitzend­er Paul Kimberger dagegen nicht infrage gestellt.

Der Protest der Plattform richtet sich gegen den vom Ministeriu­m an die Schulleitu­ngen verschickt­en Leitfaden zur Einrichtun­g der Deutschför­derklassen. In diesem fänden sich „überaus restriktiv­e Vorgaben, die keinen Platz für schulauton­ome Lösungen vorsehen“. Nach wie vor könne beispielsw­eise der Übertritt von der Deutschför­derklasse in den Regelunter­richt nur semesterwe­ise erfolgen. Außerdemse­ien die Wochenstun­den „völlig unflexibel mit 15 in der Volksschul­e und 20 in der Sekundarst­ufe fixiert“, und es sei immer noch eine „unterjähri­ge Überarbeit­ung der Klassenein­teilung“vorgesehen. Damit müssten semesterwe­ise Schulklass­en neu zusammenge­setzt werden. Mit dem Leitfaden zerstöre man Fördermode­lle, die bereits gut funktionie­ren.

Bildungsmi­nister Heinz Faßmann (ÖVP) signalisie­re zwar nach außen hin Gesprächsb­ereitschaf­t, fahre aber „gegenüber den Schulen einen Hardlinerk­urs“, behauptet die Plattform. Faßmann hat die kontrovers­en Deutschkla­ssen wiederholt gegen Kritik verteidigt.

Dieuntersc­hriften der Direktoren sollen bis 22. Juni gesammelt und dann der Gewerkscha­ft übermittel­t werden.

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