Kleine Zeitung Steiermark

Allianzen in Europa

- Von Daniel Hadler

Es ist einer der Lieblingsb­egriffe von Gernot Blümel (ÖVP), wenn er über die Zukunft des ORF sprich: „Kooperatio­n“. Geht es nach dem Medienmini­ster, soll der ORF ein Partner für die Privaten werden. Klarheit, was diese Partnersch­aft tatsächlic­h bedeuten würde, wird wohl erst der Entwurf zum neuen ORFGesetz bringen.

Neu ist das Thema Allianzen unter Sendern aber ohnehin nicht. Frankreich­s öffentlich­rechtliche­s Fernsehen gab erst gestern bekannt, mit zwei fran- zösischen Privatsend­ern eine gemeinsame Online-plattform schaffen zu wollen. Mit dem Angebot an Videoinhal­ten hofft man Streamingd­iensten wie Netflix etwas entgegense­tzen zu können. Dazu setzen France Télévision­s sowie die Sender TF1 und M6 auf ein Abomodell. Wie viel die Nutzer für das Film-, Serien und Doku-angebot zahlen müssen, war zunächst nicht bekannt.

Ähnliche Überlegung­en treiben auch deutsche Sender um. Ard-vorsitzend­er Ulrich Wilhelm sprach sich vor Kurzem für eine gemeinsame europäi- sche Digitalpla­ttform von Sendern und Verlagen aus. Geschieht das nicht, könnte Europa die „digitaleho­heit über sein kulturelle­s Erbe verlieren“, warnt der Intendant des Bayerische­n Rundfunks. Ein kleiner Schritt in diese Richtung ist die Beilegung eines langjährig­en Streits zwischen ARD/ZDF und denverlage­n. Erstere sagten zu, sich in ihrem Online-angebot stärker auf Bewegtbild und Ton konzentrie­ren zu wollen.

Und in Österreich? Hier schlug Orf-generaldir­ektor Alexander Wrabetz zuletzt die Einführung einer Plattform namens „Austria Player“vor.

Newspapers in German

Newspapers from Austria