Keine Angst, er ist ein Profi!
Nur böse Zungen behaupten: Die schnellste Form der Karriereleiter führt am Fenster des Chefs vorbei. Auf denkollegenwaschbär links trifft das nicht zu. Erwollteweder Karrieremachen noch irgendeinen Extremsport-rekord aufstellen, für den er vorher zehn Triathlons laufen und fünf Mal denmond umrunden musste. Erstaunlicherweise schaffte er es ohne viel Zinnober so 25 Stockwerke hoch. Das liegt in der Natur der Sache, denn dastier ist einwaschechter Freikletterer. Zwei Tage lang dauerte das Abenteuer der Bärin, bis sie am Dach des Ubs-towers in St. Paul, Minnesota, angekommenist. Amerstentagwurde sie von zwei Radioreportern beobachtet, die nach und nach die ganze Stadt mit dem Bärenfieber infizierten, am nächsten Tag war das Tier dank Internet ein globaler Superstar. Das entspricht eigentlich überhaupt nicht der Strategie eines Kulturfolgers, die lautet: Nah ammenschen sein, aber möglichst unsichtbar bleiben. Der Naturfolgermensch hingegen präferiert das genaue Gegenteil: Möglichst viele Spuren hinterlassen. Es soll doch bitte etwas von ihm bleiben, am besten etwas Großes. Und so schafft er gerne Helden.
Dabei hat derwaschbär das überhaupt nicht nötig, denn er ist alles andere als eine graue Maus. Auch wenn er nicht schillernd ist, so schafft er mit seinen Fellschattierungenweit mehr als 50 Shades of Grey. Überhaupt sollte man ihn nicht unterschätzen, denn derwaschbär ist einfach der Größte – zumindest unter den Kleinbären. In Sachen Futter zeigt er fast menschliche Züge, denn er mag: fast eh alles. Auch in Fragen der Kommunikation ist er modern: Gerne ist er allein unterwegs, aber auch in „lockeren Kleingruppen“. Das kennt man auch von Start-ups im Siliconvalley. Amende destageswurde die Bärin unrühmlich mit Katzenfutter in eine Falle gelockt und in diewildnis transferiert. Da hat ein Zweibeiner längst mit ihrem Konterfei auf T-shirts viel Geld verdient. Das ist übrigens ein menschlichesnaturgesetz: sich ungefragt ins Rampenlicht zu drängen.