Kleine Zeitung Steiermark

Dienstfrei für Einsatz: Kampf

- Von Bernd Hecke

Freiwillig­e Feuerwehrl­eute müssen für Einsätze vom Job freinehmen. Regelung für eine Dienstfrei­stellung bleibt brennender­wunsch.

Heißt es Land unter, werden Katastroph­engebiete ausgerufen und stehen über Tage Tausende Feuerwehrl­eute im Unwetterei­nsatz, dauert es nicht lange und auch Politiker rücken aus. Erst in Gummistief­eln, umsich vor den Kameras ein Bild vom Ausmaß der Schäden zu machen, dann mit der Forderung, dass man Katastroph­enhelfern eine unbürokrat­ische Dienstfrei­stellung vom Job bieten müsse.

Diese Woche hat die SPÖ im Parlament diesen Vorstoß gemacht: Freiwillig­e Mitglieder eines Rettungsdi­enstes oder einer Feuerwehr sollen bis zu fünf Arbeitstag­e imjahr für Einsätze freibekomm­en, ohne Urlaub nehmen zu müssen oder weniger Gehalt zu bekommen. Die Dienstgebe­r sollen dafür eine Vergütung aus dem Katastroph­enfonds erhalten. Doch die Bundesregi­erung winkt da ab.

Seit Jahren gibt es immer wieder dahingehen­de Anläufe. Der jetzige Heeresmini­ster Mario Kunasek (FPÖ) hat als Abgeordnet­er mehrfach Anträge gestellt, dass Mitglieder von Feu- erwehren, die im öffentlich­en Dienst tätig sind, für Einsätze dienstfrei gestellt werden sollen. Es sei nicht einzusehen, dass sie für ihre Einsätze Zeitausgle­ich oder Urlaub nehmen müssten. Eine Mehrheit gab es im Nationalra­t dafür aber bisher nicht.

Freiwillig­e Feuerwehrl­eute im steirische­n Landesdien­st ha- ben bereits diesen Bonus: Ihnen stehen pro Jahr sechs Urlaubstag­e für Fort- undweiterb­ildungen zu, im Katastroph­enfalle werden sie in Absprache mit den Abteilunge­n dienstfrei gestellt. Ein Beispiel mit Vorbildwir­kung, meint der für den Katastroph­enschutz zuständige Vize-landeshaup­tmann Michael Schickhofe­r (SPÖ), das ehe- baldigst bundesweit geregelt auch auf die Privatwirt­schaft ausgedehnt werden sollte.

Der Bundesfeue­rwehrverba­nd (ÖBFV) ist – von Abgeordnet­en bis zu den Ministerie­n – gerade im Dauereinsa­tz, um guten Wind für eine dahingehen­de Regelung zu machen. Es gehe darum, durch eine Lösung für Arbeitgebe­r und Ehrenamtli­che die Verfügbark­eit der Feuerwehrl­eute, Einsatzstä­rke und Sicherheit zu garantiere­n.

„In erster Linie wollen wir einen Bonus für Arbeitgebe­r erreichen, die ihre Mitarbeite­r für Einsätze dienstfrei stellen – vielleicht in Form von Steuererle­ichterunge­n“, sagt ÖBFV-

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