Tornados über der Stadt Graz
Gefürchtet sind die Gewitterfallböen, die Dächer abdecken und Bäume entwurzeln.
Es
sind „Gewitterfallböen“, englisch „Downbursts“, die zu enormen Schäden im Umfeld eines Gewitters führen können, erklärt Alexander Podesser, Leiter der Zentralanstalt für Meteorologie in Graz. Diese Sturmböen räumen Dächer ab oder entwurzeln Bäume. Entlang von gewittrigen Schauerlinien oder Superzellen können sogar Tornados entstehen – etwa zehn
Mal pro Jahr kommtdas in Österreich vor.
Im Bild unten ist einer dieser Tornados zu sehen, der 1927 von Graz ausgehend die Oststeiermark überzog. Alfredwegener – der bekannte Kontinentaldriftforscher – war damals Professor für Physik in Graz und für die Meteorologie zuständig. Er reiste von Ort zu Ort und befragte diemenschen und konnte so die Stärke und Zugrichtung dieses Tornados feststellen. Rund 300 Stunden- kilometer dürften damals die Windspitzen gewesen sein.
Zurück zum Vorfall in Graz letzten Dienstag: Ausgehend von mäßigen Schauer- und Gewitterzellen in Unterkärnten und einer weiteren im Raum Neumarkt bildete sich am Nachmittag eine Unwetterlinie, die die gesamte Südoststeiermark bis Graz abräumte, erzählt Podesser. Oben sind die Windgeschwindigkeiten an dem Tag aufgelistet. Zuletzt gab es solche Werte im Zuge des Unwetters „Paula“im Jänner 2008, einer gänzlich anderen Wettersituation.