Mithäftling mit Tischbein erschlagen
Bluttat in der Karlau: 34-jähriger Kärntner steht wegen Mordes vor Schwurgericht.
Ein
verurteilter Mörder erschlug einen anderen Mörder mit einem Tischbein, weil sich dieser nicht zu seiner Tat bekannte: Diese Bluttat im Sommer 2017 in der Justizanstalt Graz-karlau wird heute im Grazer Straflandesgericht verhandelt. Der 34-jährige Oberkärntner Johannes O. muss sich wegen Mordes vor den Geschworenen verantworten.
Der sogenannte Hackenmörder Johannes O., der am 19. September 2010 in Lendorf bei Spit- tal an der Drau seine Lebensgefährtin im Badezimmer mit einer Axt getötet hatte, lag mit seinem Zellengenossen Rene Christiano. (34) aus Klagenfurt im Streit. O. war 2016 zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er seine Lebensgefährtin (30) 2015 in der Badewanne ertränkt haben soll.
Tatsächlich stand lange nicht fest, ob die Frau überhaupt eines gewaltsamen Todes gestorben war. Schließlich wurde O. aber angeklagt und verurteilt. Der Klagenfurter beteuerte stets seine Unschuld.
Darüber ärgerte sich der Mörder aus Lendorf dermaßen, dass er beschloss, den Mörder aus Klagenfurt zu töten. Johannes O. schmuggelte ein Tischbein aus der Werkstatt in seine Zelle. Am Abend des 20. Juni 2017 drosch er damit auf seinen Kontrahenten ein. Immer und immer wieder, so lange, bis Rene Christian O. tot war.
Ein weiterer Zellengenosse, ein 22-jähriger Drogendealer, hörte Musik und entdeckte die Tat erst, als das Opfer bereits auf dem Boden lag. Er alarmierte diewache, doch eswar schon zu spät.
Johannes O. bekannte sich zu seiner Tat, unternahm aber einen Monat später einen Selbstmordversuch. Er wollte sich in einer videoüberwachten Zelle mit Kleidungsstücken erhängen. Jetzt muss sich der Kärntner einzweites Malwegenmordes vor Gericht verantworten.
Hans Breitegger