Zur Person
Gianpaolo Barozzi istbeiciscoals „Senior Directorhr“tätigundleitet das „Digitalization Office“.
Cisco ist globaler Marktführer in den Bereichen It/netzwerk, beschäftigt heute 71.500 Mitarbeiter und setzt jährlich knapp 50 Milliarden Us-dollar um.
Das Interview fand im Rahmen des Fifteen Secondsfestival statt.
Dann wird der Prozess für Unternehmen ein erfolgreicher sein – weil all diese Menschen mehr Vielfalt und Engagement in einzelne Firmen bringen. Darüber hinaus wird es für die Mitarbeiter mehr Wahlfreiheit geben, um die Arbeit an ihre persönliche Lebenssituation anzupassen.
Ist es für Sie in dieser schnelllebigen Zeit heute einfacher oder schwieriger, die richtigen Mitarbeiter zu finden?
Es ist seltsamerweise ein Mix aus beiden Dingen. Global müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass es ein Nachhinken bei jenen Fähigkeiten gibt, die wir jetzt und in naher Zukunft brauchen. Die Welt und ihre Technologien entwickeln sich schneller, als es unsere Fähigkeit tut, Menschen aus- und weiterzubilden.
Was unternehmen Sie als großer, finanziell gut ausgestatteter Konzern dagegen?
Bei Cisco bilden wir vermehrt selbst in technischen Berufen aus und beziehen dazu unterschiedlichste Gruppen in unsere „Networking Academy“, die in den vergangenen 20 Jahren zwei Millionen Menschen erreicht hat, ein. In Italien gehören auch Häftlinge dazu. Aber noch einmal zurück zur Rekrutierung: Auf der anderen Seite ist diese heute nämlich einfacher, weil es viel mehr Informationen gibt und die Möglichkeit besteht, einfach eine große Masse an Menschen zu erreichen.
potenzielle Mitarbeiter heute mitbringen müssen?
Ich weiß, dassmenschen Polarisierung lieben, möchte aber eine ausgewogene Antwort geben. Beides ist sehr wichtig: Soft Skills und Hard Skills. Also das Auftreten und die richtige Ausbildung. Gleichzeitig gibt es heute eineweitere Anforderung: Es braucht die Fähigkeit, Dinge schnell zu lernen. Manmuss sich rasch an veränderte Arbeitswelten anpassen – auch in der Produktion oder im Finanzbereich. Führungskräfte müssen zusätzlich lernen, Ungewissheiten zu managen und offen für junge Menschen zu sein. Sie müssen verstehen, was „Millennials“tun, wohin sie sich bewegen, wofür sie sich interessieren.
Weil Sie so oft von Tempo und der „schnellen“Anpassungsfähigkeit sprechen: Glauben Sie eigentlich gar nicht an die Sehnsucht nach Entschleunigung?
Ich bin ein starker Anhänger des Fortschritts und weiß, dass künstliche Intelligenz disruptiv sein wird, also Dinge völlig ändert. Aber wir können die Art der Veränderung mitbestimmen. Ärzte werden ihre Jobs nicht wegen künstlicher Intelligenz verlieren. Aber siewerden sich schwertun, gegenüber anderen Ärzten, die künstliche Intelligenz verwenden, mitzuhalten. Es gibt eine dystopische und eine utopische Zukunft der Arbeitswelt – aber das passiert nicht von alleine. Wir entscheiden, wohin wir uns bewegen.
Was sollten Unternehmen tun, um diese Transformation bestmöglich zu meistern?
Wir müssen es schaffen, dass unsere Leute lernen, wie sie künstliche Intelligenz in ihrem jeweiligen Arbeitsfeld sinnvoll einsetzen können. Ich weiß, dass das eine riesige Transformation ist – und dass es nicht einfach wird. Und natürlich wird es im Zuge dieser Revolution auch einige Verlierer geben. Aber im Großen und Ganzen bin ich optimistisch.